Dießen: Heuer darf auch der Pfarrer austeilen

VonStephanie Millonig

Beim Schülerfasching präsentieren sich ein gruseliger Guatlschmeißer und ein Zirkusdirektor im Rathaus in Dießen

Mit lustigem Hut und bunter Perücke zeigt sich Dießens Gemeindechef gewöhnlich am Lumpigen Donnerstag am Rathausfenster, um Guatln an die Schulkinder zu verteilen. Doch diesmal blickte ein schreckliches Anlitz aus dem Fenster: Herbert Kirsch hatte sich sich eine blutrote Grusel-Fratze übergezogen und auch Mitarbeiterin Veronika Schmid kam teuflisch daher. Schließlich gab es heuer auch einen Gegenpol: Pfarrer Josef Kirchensteiner teilte ebenfalls Bonbons aus, als Zirkusdirektor verkleidet mit goldenem Hut und Fliege. Gegen ihres Chefs Scheußlichkeit setzten auch Angelika Maxerath in elegantem Frack und Geschäftsstellenleiter Karl Heinz Springer mit blonder Perücke hübschere Akzente. Die Grundschüler mussten sich aber auch nicht wirklich vor Horrormonstern fürchten: Hatten sie doch mit Schulleiter Michael Bauer einen lila-rot gewandeten Zauberer an ihrer Seite, der sie sicherlich mit vielen Zaubersprüchen vor Unbill schützen kann.

So forderten die Kinder auch fröhlich mit Gesang ihren Tribut: „Gickerl, Gockerl ....“ boten sie als musikalische Einlage, um dann aus vollen Kehlen nach Bonbons zu rufen. Und schon balgten sich Prinzessinnen, Cowboys, Vampire, Tiger und eine Banane um die süße Fracht, die aus dem Rathausfenster flog – 52 Kilogramm, wie üblich. Heuer trieb keine Schneeflocke durch die Luft, eher bestand die Gefahr, aus Versehen nach einem Zitronenfalter zu haschen, der an diesem Lumpigen Donnerstag bei 20 Grad Celsius seinen ersten Ausflug unternahm.

Landsberg