Utting: Texte und Musik gehen unter die Haut

VonRomi Löbhard

Die Ammerseerenade war zum Abschluss zu Gast im Bootshaus des Augsburger Segler-Clubs. Die Musiker überzeugen, aber ein Tausch hätte dem Abend gutgetan.

Gala und Dinner in Utting. Dazu laden die Organisatoren der Ammerseerenade seit dem Start der Konzertreihe am Ende der bayerischen Sommerferien ins Bootshaus des Augsburger Segelclubs. Das diesjährige Programm des Abends, an dessen Ende ein Galamenü steht, war ein Wagnis. Das als nicht ganz gelungen angesehen werden kann – zu unterschiedlich waren die beiden auftretenden Duos des Abends.

Möglicherweise wäre es vernünftiger gewesen, dem Untertitel „West-Eastern Love am See“ entsprechend den beiden West-Vertretern für den ersten Teil den Vorzug zu geben. Salome Kammer (Gesang) und Rudi Spring (Klavier) präsentierten im zweiten Teil ein Programm mit Vertonungen von Brecht-, Nietzsche-, Chamissogedichten, bei denen die Texte bereits unter die Haut gingen. Die Komponisten trieben das Ganze noch auf die Spitze. Egal ob Kurt Weil, Hanns Eisler oder der wegen seines glühenden Antisemitismus bekannte und deshalb ein wenig gemiedene Hans Pfitzner – sie alle schienen es förmlich darauf angelegt zu haben, über die Musik Mord und Verbrechen gnadenlos auszuschlachten.

Landsberg