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Nach der PID-Debatte
08.07.2011

Dem Leben eine Schneise

70 Jahre nach den Euthanasiemorden der Nazis erleben wir allen Ernstes eine neue Diskussion darüber, was lebenswertes und was lebensunwertes Leben ist.

Jetzt ist der Damm gebrochen. Mit der Zulassung der Präimplantationsdiagnostik ist ein  verhängnisvoller Weg eingeschlagen worden, auf dem nur noch wenige, leicht überwindbare Hürden stehen. Niemand sollte glauben, dass die eingebauten Einschränkungen lange halten werden. Es ist jetzt nur noch eine Frage der Zeit, bis die Chancen der PID offensiver genutzt werden. Dann beginnt auf breiter Front die Selektion menschlichen Lebens.

Es wäre falsch, die Befürworter der PID zu dämonisieren. Viele von ihnen haben sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. Für sie ist der Blick auf verzweifelte kinderlose Paare, auf das Schicksal von Frauen mit Fehl- und Totgeburten, auf das leidvolle Leben Behinderter ausschlaggebend. Das sind nachvollziehbare Motive. Dennoch sind bei solchen Überlegungen gleich mehrere Denkfehler im Spiel: Jedes Leben verdient denselben Schutz. Und: Niemand, auch nicht die PID, kann gesunde Kinder garantieren.

Den Gegnern der PID ist zuletzt oft Hysterie vorgeworfen worden. Der Berliner Theologe Richard Schröder erklärte den PID-Gegnern sogar, es gebe „selbstverständlich keine Pflicht zur Behinderung“. Also mit anderen Worten: Man könne ja keinen Menschen zwingen, ein Leben als Behinderter zu führen. In dieser Logik ist es dann humaner, dem Behinderten das Leben zu ersparen. Richard Schröder hätte einmal Behinderte selbst fragen sollen, wie sie darüber denken. Er wäre überrascht, wie sehr sie trotz allen Leids ihr Leben lieben. Das ist ja der schlimmste Fehler in dieser Debatte: Über das Leben anderer entscheiden zu wollen. 70 Jahre nach den Euthanasiemorden der Nazis erleben wir allen Ernstes eine neue Diskussion darüber, was lebenswertes und was lebensunwertes Leben ist.

Wer glaubt, die PID lasse sich auf wenige, eng definierte Risikobilder beschränken, der muss einmal einen Blick in medizinische Fachzeitschriften in den Vereinigten Staaten werfen. Dort wird längst diskutiert, PID und pränatale Diagnostik viel umfassender zu nutzen, etwa zur Selektion des Geschlechts: Family Balancing heißt das, es geht also um die ausgewogene Verteilung von Jungen und Mädchen in einer Familie. Oder, in Anlehnung an Richard Schröder: Es gibt schließlich keine Pflicht, in einer Familie mit drei Mädchen aufzuwachsen.

Am Ende der PID-Debatte macht sich Ratlosigkeit, ja Resignation breit. Mit fast 100 Prozent der Stimmen hatte die CDU 2007 das PID-Verbot ins Grundsatzprogramm aufgenommen. Jetzt, nur vier Jahre später, gibt es auch im konservativen Lager keinen solchen Konsens mehr. Wer tritt noch für das Leben an sich ein? Für jeden Menschen, auch für den alten, den schwachen, den kranken Menschen? Wer verteidigt das einfache, aber existenzielle Prinzip unserer Zivilisation, dass jedes Leben zählt? Wer schlägt, in Zeiten von Perfektionismus und Technokratie, dem Leben eine Schneise?

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