Keine Diktate, bitte
Im Vorgehen für den Klimaschutz in Europa zeigt sich immer mehr, dass Brüssel eine CO2-freie Zukunft per Diktat durchsetzen will. Doch wer ohne oder gegen die Bürger arbeitet, wird nicht weit kommen.
Europas Fahrplan in eine CO2-freie Zukunft fällt nicht so schrecklich aus wie befürchtet. Selbst die gewaltigen Investitionen von rund elf Billionen Euro in vierzig Jahren entsprechen dem Erneuerungszyklus für Fahrzeuge, Gebäude und Produktionsanlagen der Wirtschaft. Sie sind machbar, vor allem wenn man in Brüssel die Instrumente des Förderns und Helfens entdeckt und nicht mehr nur auf Drohen und Strafen setzt.
Mehr noch: Derart weitreichende Zielvorgaben für immerhin vierzig Jahre machen es durchaus möglich, dass sich die Wirtschaft entsprechend ausrichten kann.
Nein, das Problem des Papiers ist ein anderes: Der Streit um den E10-Sprit in Deutschland hat – nach dem Glühbirnen-Diktat – einmal mehr gezeigt, wie der Bürger reagiert, wenn man ihm Einschnitte verordnet. Die Vorstellung, dass Brüssel nunmehr von langer Hand vorbereitet Ökologie per Diktat durchsetzt, ist einigermaßen erschreckend.
Nichts gegen Ehrgeiz beim Klimaschutz, aber wer den Eindruck erweckt, dass er nicht nur ohne, sondern phasenweise auch gegen den Bürger arbeitet, wird sich am Ende nicht durchsetzen können und dürfen.
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