Noch zu retten?
Wer glaubt, der Aufschrei der griechischen Bevölkerung sei nur die Reaktion auf das harte Sparprogramm der Regierung, der denkt zu kurz.
Es sind vor allem die durchsichtigen politischen Machtspielchen in Athen, die das Volk wütend machen. Vor allem die Opposition hat offenbar noch immer nicht verstanden, dass Griechenland nur dank der lebenserhaltenden Maßnahmen aus der Brüsseler Apotheke noch nicht bankrott ist. Anders ist die gefährliche Hetze gegen den Reformkurs des Ministerpräsidenten Papandreou nicht zu erklären.
Solange vermeintliche Spitzenpolitiker in Athen aber in erster Linie damit beschäftigt sind, sich gegenseitig zu schaden, bleibt Griechenland ein hoffnungsloser Fall. Ohne eine breite politische und gesellschaftliche Mehrheit wird jeder Neuanfang scheitern.
Zu dieser Erkenntnis muss man die zerstrittenen Parteien notfalls zwingen. Deshalb ist es richtig, dass die europäischen Partner den Druck erhöhen. Schließlich bezahlen sie die Rettung Griechenlands teuer – mit Geld, das sie genau genommen selbst nicht haben.
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