Der Zaun - Ein Brett vorm Haus
Die Auswahl des Zauns kann eine Frage des Geschmacks sein - oder einfach eine ganz pragmatische Entscheidung. Ich habe mich aus drei Gründen für eine Art Koppelzaun entschieden - nicht aus rohen Schwartenbrettern, sondern aus kesseldruck-imprägnierten Dielen. Warum? Zunächst mal habe ich die ziemlich günstig bekommen, als ich Bodenbretter meines Balkons ausgewechselt habe, und gleich einen größeren Vorrat gekauft. Und da der Balkon noch ein paar Jahre hält, kann ich die Reserve-Dielen auch als Zaun nutzen.
Der zweite Grund ist, dass zwischen diesen Querbrettern durchkommt, und ich endlich ein wenig Grün ansähen kann. Vorher sah es dort aus wie in jedem Unterholz - nackter Boden mit gammelnden Blättern.
Der dritte Grund zeugt von einer gewissen Resignation. Beim Drübersteigen gibt es keine Triangeln in der Hose meiner Söhne wie beim alten Zaun mit den senkrechten Brettern.
Jetzt standen die Pfosten zwar wenigstens halbwegs auf einer Linie, doch lag der bei rund drei Zentimetern. Also einfach an der Oberkante anschrauben funktioniert nicht. Damit das Bild passt, müssen die Bretter aber völlig "im Wasser sein", das bedeutet, exakt waagrecht befestigt werden. Das funktioniert mit Hilfe einer Schnur:
Man befestigt , an den die Schnur geknotet wird. Diese zieht man zum nächsten Pfosten und ermittelt mit Hilfe einer den Punkt, wo an diesem Pfosten das Brett befestigt werden muss. Sinnvoll ist es, dazu eine mittelgroße Wasserwaage (50 bis 100 Zentimeter) zu benutzen. Bei den kleineren kommt die Linie weniger gut raus, die größeren sind eher unhandlich und die Hand , da es keine Auflagepunkte gibt. Wenn die Verbindung passt, einen Nagel in den zweiten Pfosten schlagen, die Schnur verknoten - und ab zum nächsten Pfahl.
Das ist zwar als die Schnur nur an zwei Punkten (ganz links und ganz rechts) zu fixieren, aber . Geübte Heimwerker kommen mit zwei Nägeln aus, Profis haben eine Laser-Wasserwaage - nur arbeiten mit Augenmaß.
Die Länge der Bretter wird von Pfostenmitte zu Pfostenmitte gemessen, wobei gerechnet wird. Schließlich ist Holz ein Naturprodukt, das noch ein wenig arbeiten kann. Das die Bretter sauber abgeschnitten sein sollten, ist dazu eine gute Säge nötig. Ideal sind oder mit Schiene. Wer mit einer Stichsäge arbeiten will, sollte dazu ein Brett als eine Art Lineal benutzen. Die detaillierte Kaufberatung für Sägen ist . Wer ganz fleißig ist, kann die Sägekante mit Sandpapier glatt schmirgeln.
Die Punkte für die Schrauben habe ich erst , und dann mit einem . Die Löcher hatten einen Durchmesser von drei Millimetern, die Schrauben von sechs. Mit dieser Methode des Vorbohrens wird der Kanal festgelegt - - aber es gibt noch Material zum "reinfressen".
Nach dieser Vorarbeit geht es , die Bretter zu befestigen. Das kann auch eine Frau mit einem sechsjährigen Helfer zum Halten.
Mit einem ganz einfachen Trick habe ich mir übrigens einen "Hintereingang" für meinen Garten geschaffen. Zwischen zwei Pfosten habe ich die Bretter nicht angeschraubt, sondern mit Haken befestigt. Ich meine die Haken mit 90-Grad-Knick, an denen zum Beispiel die oberen Küchenschränke aufgehängt werden. Zwischen vier solchen Haken (einen pro Ecke) habe ich die Bretter einfach eingeklemmt. Und wenn ich mal etwas größeres in den Garten schaffen möchte, kann ich einfach die Haken drehen und die Bretter aushängen.
: 2,40 Euro für vier Haken, eine richtige Tür hätte mindestens das 50-fache gekostet.
Und dann, zurücklehnen, das Werk betrachten und stolz sein. Nichts zu meckern! Wirklich nichts zu meckern?
Eigentlich sollte mein Zaun blau werden ... aber das kesseldruck-imprägnierte HOlz hat die Farbe nicht angenommen. Erster Versuch war Lasur, dann Farbe - und dann die Entscheidung, dass hellbraun gar nicht so schlecht ist. Die alten Pfosten sind jetzt als Kontrast dazu nordisch-rot, passt besser als blau.
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