95. Geburtstag: Das Lachen nie verloren

Emma Lindenmayr wurde vom Schicksal hart geprüft und versprüht trotzdem ansteckenden Optimismus

Im Kreis von nicht weniger als 70 Familienmitgliedern feierte Emma Lindenmayr ihren 95 . Geburtstag. Die Jubilarin ist im Herzen jung geblieben, versprühte Fröhlichkeit und Optimismus – trotz vieler Schicksalsschläge in ihrem langen Leben. Ihre Wohnung und den geliebten Garten mit freiem Blick auf Bad Wörishofens Süden bestellt sie immer noch selbst. Für ihren Stiefsohn Alfons Graf und dessen Frau Theresa sei sie noch „pflegeleicht“, scherzt Lindenmayr und muss herzlich lachen. Das tut sie gerne. Emma Lindenmayr erzählt, sie sei in einem kleinen Ort in der Nähe von Donauwörth zur Welt gekommen. Von drei Geschwistern lebt noch ihr Bruder. Ihr erster Mann starb nach nur drei Ehejahren im Krieg bei Stalingrad. Sie hatte ihn im jugendlichen Alter von 19 Jahren geheiratet. Der gemeinsame Sohn wurde nur vier Monate alt. 1945 heiratete Lindenmayr ein zweites Mal, dieses Mal einen Eisenbahner. 1960 starb auch er und sie war wieder alleine. Später habe sie „einen Graf“ kennengelernt. Er war Schreinermeister, Rentner und hatte drei Kinder. Inzwischen ist Lindenmayr nicht nur stolze Großmutter von fünf Enkeln, sondern auch dreifache Urgroßmutter.

Angst kenne sie nicht, betont Lindenmayr. Und das nicht einmal, als mehr als 100 Wespen sie stachen. Erst am zweiten Tag habe sie überredet werden können, ins Krankenhaus zu gehen, erzählt Theresa Graf. Ihren großen Humor bewies sie, als Bürgermeister Paul Gruschka zur Gratulation kam und unter anderem ein Kuschelkissen als Geschenk mitbrachte. „Da brauche ich einen Mann dazu“, sagte Lindenmayr und lachte ihr ansteckendes lachen. (sid)

Mindelheim