Experimente aus der Nanowelt
Ein von Ulmer Forschern entwickelter Chemiebaukasten ist jetzt auf dem Markt
Sie stecken in Zahncremes, Solarzellen und sorgen für den berühmten „Lotuseffekt“. Nanopartikel sind für unsere Augen unsichtbare Alleskönner, die bei Verbrauchern aber auch Ängste wecken. Auf eine völlig ungefährliche Reise in die Nanowelt können sich Schüler mit dem Chemiekoffer der Uni Ulm begeben. Über mehrere Jahre haben Chemiker um Professor Ulrich Ziener und Lehramtsstudierende den „Baukasten“ in enger Zusammenarbeit mit Schulen zusammengestellt. „Die Wahl fiel auf Nanotechnologie, weil sich viele Schüler für dieses Thema interessieren, es aber nicht auf dem Lehrplan steht“, erklärt Ulrich Ziener, der am Institut für Organische Chemie III zu den winzigen Teilchen forscht.
Mit dem Kofferinhalt lassen sich alle Experimente aus dem mitgelieferten Handbuch in einem üblichen Chemieraum durchführen. Zielgruppe sind Kinder und Jugendliche an weiterführenden Schulen von der fünften Klasse bis zum Abschluss, weshalb sich die Versuche im Schwierigkeitsgrad stark unterscheiden. Die jüngsten Forscher lernen zum Beispiel den Lotuseffekt kennen, indem sie ein speziell beschichtetes, schmutzabweisendes Glas mit einem Glas ohne Nanopartikel vergleichen. Fortgeschrittene Nachwuchsforscher können Flüssigkristalle herstellen, die ihre Farbe bei Druck oder Wärmeeinwirkung ändern und etwa in Flachbildschirmen verwendet werden. Oder sie basteln sich ihr eigenes „Reaktionsdurchschreibpapier“ – bekannt von alten Überweisungsformularen.
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