Raus mit den Riesenrüben!
Biberacher Vorschüler ernten zusammen Gemüse und finden heraus, was sich aus Kürbis, Kartoffel und Zucchini alles kochen lässt. Dabei wird klar: Auch Gesundes kann gut schmecken.
Die Sonne steht bereits hoch am Himmel, als sich die kleine Kindergartengruppe ihren Weg über die Biberacher Äcker bahnt. Ein leichter Wind fegt über die Felder und bringt eine Nase typisch ländlichen Geruch mit sich. „Der Wind stinkt“, ruft eines der Kinder. Die anderen pflichten ihm johlend bei. Kurze Zeit später ist der „stinkende Wind“ aber schon wieder vergessen, als die zwölf Vorschulkinder des St. Sebastian Kindergartens das kleine Beet entdecken, das Ziel ihres Ausflugs ist. Zwei Meter große gelbe Sonnenblumen ranken dort in den Himmel. Ihre Blätter rascheln leise in der morgendlichen Brise. „Dann schauen wir doch mal, was hier alles wächst“, sagt Sabine Enderle-Daiber, die Hauswirtschafterin ist und den Kindern zeigen möchte, woher ihr Essen kommt.
Das braucht sie ihren jungen Schützlingen nicht zwei Mal sagen: Ausgerüstet mit Matschhose und Gummistiefeln stürzen sie sich ins Beet – und dort werden sie fündig. In der braunen Erde wachsen Kürbisse, Karotten, Kartoffeln, Zucchini, Knoblauch und Zwiebeln dicht beinander. Auch ein paar bunte Wiesenblumen gibt es hier. „Wir wollen den Kinder zeigen, wie ihr Essen in der Natur aussieht“, sagt Enderle-Daiber, die im Kindergarten gerade ihre Weiterbildung zur Meisterin macht. Es sei wichtig, dass die Vorschüler ein Bewusstsein für die Nahrungsmittel entwickeln und diese wertschätzen. Bereits im März hat sie auf dem kleinen Feld bei Biberach Gemüse für die vier bis sechs Jahre alten Kinder angebaut, die Früchte ihrer Arbeit sollen jetzt zum ersten Mal geerntet werden. „Wo sind die Kartoffeln versteckt?“, fragt sie die Gruppe. Alle wissen Bescheid: „Natürlich in der Erde!“ Bewaffnet mit einer Mistgabel tritt Enderle-Daiber zwischen die Kinderschar und beginnt vorsichtig die Kartoffeln im Boden zu lockern. Dann dürfen die Vorschüler mit den Händen in der Erde wühlen und drei unterschiedliche Sorten ernten. „So verstehen die Kinder auf ganz einfache Weise, woher das tägliche Essen kommt“, sagt Enderle-Daiber. Der Ausflug ins Grüne ist Teil ihres Abschlussprojekts. Die ganze Woche über wird daher mit den Kindern gekocht und das Thema gesunde Ernährung besprochen. Die Kinder entdecken auf dem Feld auch etwas, das ihnen mächtig stinkt: den Knoblauch kommentieren sie mit einem lauten „Bäääh“. Weiter links entdecken die Vorschüler Zwiebeln, die zum Teil faustgroß und ziemlich hartnäckig im Boden verankert sind. So wie bei Alexander, der laut um Hilfe ruft: „He Sabine, die hier will nicht raus.“ In der Zwischenzeit haben Lilly und Sara die Karotten entdeckt. Jeder möchte eine der Möhren an ihrem grünen Ende packen und aus dem Boden reißen. Das ist leichter gesagt als getan, denn die Karotten sind groß. Mit der Hilfe von Enderle-Daiber und ihrer Mistgabel geht es dann aber doch: „Das sind ja richtige Riesenrüben“, sind sich alle einig. Nur bei den Kürbissen gibt es ein Problem: die wurden der Hauswirtschafterin nämlich kurz zuvor vom Acker gestohlen, weshalb sie den Kindern gekaufte aufs Feld legen musste. Als auch diese auf den Bollerwagen gepackt sind, stiefelt die Gruppe zurück zum Kindergarten. Dort soll die Ernte weiterverarbeitet werden.
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