Willkommen in der Ego-WG
Eine hochaktuelle Komödie zeigt die Grenzen der Toleranz bei vorgeblich toleranten Menschen
Ideologie prallt auf Realität: In Lutz Hübners und Sarah Nemitz’ jetzt im Akademietheater gespielter Komödie „Willkommen“ möchte es sich eine Stuttgarter Luxus-WG leisten, ein frei werdendes Zimmer an Flüchtlinge zu vergeben. Fiktiv eine sehr großzügige Idee. In der Praxis aber ist es mit der Toleranz der wohlstandsverwöhnten Großstädter doch nicht so weit her.
Wenn Masken fallen und Heiligenscheine zerbröseln, kann das bitter sein. Oder amüsant, wenn es gelingt, nicht zu verletzen. Die Ulmer Inszenierung entscheidet sich konsequent für die pointiert-witzige Richtung. Die WG, die sich die riesige Wohnung der Fotografin Sophie (Noemi Fulli) teilt, gibt sich progressiv, politisch korrekt und diskussionsgewohnt. Beim Abendessen samt Rotwein berichtet Dozent Benny (Theodoros Tsilkoudis), für ein Jahr nach New York zu gehen. Wohnen wird der bisexuelle Mann dort bei seinem Geliebten – schlechte Papiere für Sophie, mit der Benny in der WG hin und wieder ins Bett ging. Benny stößt die Diskussion an, seine frei werdenden 30 Quadratmeter Flüchtlingen zur Verfügung zu stellen. Aber nur, wenn alle einverstanden sind. Das Ego von Sophie leuchtet angesichts so viel höherer Moral, sieht sie doch darüber hinaus die Chance, eine Flüchtlingsfamilie für eine Foto-Doku zu nutzen und so endlich berühmt zu werden.
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