Ärzte zeigen Solidarität
Mit einer Schweigeminute und dem Aussetzen der Sprechstunde wollen Mediziner am Montag den beiden getöteten Ärzten gedenken
Am vergangenen Montag hatte ein 78-jähriger psychisch kranker Mann zwei Ärzte in einer Praxis in Rheinland-Pfalz erschossen. Frank Montgomery, Präsident der Bundesärztekammer, hat sein Bedauern ausgedrückt, aber das ist Felix Winter zu wenig. „Ich will meine Solidarität mit den Kollegen und den Angehörigen ausdrücken“, sagt er. Einige Kollegen wollen seinem Beispiel folgen und ebenfalls zwischen 8.30 und 9.30 Uhr ihre Sprechstunden unterbrechen beziehungsweise erst eine Stunde später anfangen. Bereits im Laufe der Woche hat er seine Patienten darüber informiert und sei größtenteils auf Verständnis gestoßen.
Aber nicht alle meinen es gut mit ihm und seinen Kollegen. Vor einigen Jahren habe einer seiner Patienten in einer anderen Praxis einer Arzthelferin eine Waffe an den Kopf gehalten und von einem bekannten Mediziner wisse er, dass dieser arge Probleme mit einem cholerischen Angehörigen eines verstorbenen Patienten hat. „Ich fühle mich nicht bedroht, aber ich will zeigen, dass es inzwischen normal geworden ist zu schimpfen und zu motzen. Und bei einem kranken Menschen kann die Situation dann schon mal eskalieren.“ Er kenne auch einige Kollegen, die beim Nachtdienst schon mal die Polizei zu Hilfe geholt haben, weil sie sich nicht in eine Wohnung getraut haben. Ihn ärgern die vielen bissigen Kommentare – vor allem in Internetforen – zu dem Verbrechen in Nordrhein-Westfalen: „Es ging bei der Tat nicht um die Wartezeit, sondern wir haben eben einen Job, in dem wir mit kranken Menschen zu tun haben, die unberechenbar sind.“
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