Eine Wallfahrt zu Ehren Marias nach Mauern
Zahlreiche Pilger kamen am Feiertag nach Mauern: zu Fuß, mit zwei und manche gar mit einem Bulldog.
Die wohl wichtigsten gesellschaftlichen Ereignisse im kleinen Rennertshofener Ortsteil Mauern stammen aus dem kirchlichen Leben. Es sind zwei Wallfahrten zur wunderschönen Rokoko-Kirche Maria Himmelfahrt. Alljährlich am 1. Mai pilgern die Burgheimer über die Donau, um ein Gelübde aus dem Jahr 1648 einzulösen und am 15. August feiern die Gläubigen das Patrozinium auf eine ganz besondere Art. Dabei ist die gesamte Pfarreiengemeinschaft Urdonautal eingebunden. Längst ist es zur Tradition geworden, dass sich alle Pfarreien mit einer Sternwallfahrt auf den Weg nach Mauern machen. Während die Wellheimer Wallfahrer zwei Stunden betend und singend unterwegs sind, ist der Weg für die Rennertshofener Pilger kaum mehr als ein größerer Katzensprung.
Rund 100 Wallfahrer kamen an Mariä Himmelfahrt nach Mauern
Zusammen mit den Gläubigen aus Trugenhofen, Bertoldsheim, Hütting, Stepperg und Riedensheim erreichten rund 100 Wallfahrer ihr Ziel in Mauern. Die Pilgerschaft zu Fuß ist aber nicht Jedermanns Sache. Viele Patroziniums-Kirchgänger bevorzugten das Auto oder das Fahrrad und eine kleine Delegation aus Stepperg und Riedensheim fuhr gar mit Bulldog-Oldtimern nach Mauern. Für Pfarrer Georg Guggemos, zugleich Leiter der Pfarreiengemeinschaft Urdonautal, ist die Wallfahrt zum bayerischen „Frauentag“ ein deutliches Zeichen für Einheit und Zusammenhalt in der Pfarreiengemeinschaft. So mischte sich der Geistliche auch vor der Kirche unter die Gläubigen und sang mit ihnen Marienlieder. Zu den Klängen von Trompeten und Orgel folgte der große Einzug der Pilger in die Mauerner Kirche. In seiner Predigt erinnerte Pfarrer Georg Guggemos an die Mondfinsternis vom 27. Juli. Beim Anblick des Mondes sei auch die Frage aufgetaucht, ob dieses Ereignis Einfluss auf das Leben habe. Nicht viel, lautete die Antwort, es geht normal weiter. Nicht so sei es mit Mariä Himmelfahrt. Die Schrift spricht von einem Zeichen vom Himmel, das alle anspricht. Maria erscheine mit der Sonne bekleidet, dem Mond zu Füßen und mit zwölf Sternen bekränzt. Hinzu komme die leibliche Aufnahme in den Himmel, da die Gottesmutter nie Sünde auf sich geladen hatte. Das Gottvertrauen „Mir geschehe, wie Du gesagt hast,“ sei ein weiteres Zeichen, dass sich das Leben jedes Einzelnen verändern könne, wenn er auf Gott vertraut. Dazu gehöre auch, dass man beispielsweise in der aktuellen Urlaubszeit vom Stress loslasse. Dies mahnte bereits vor rund 900 Jahren Bernhard von Clairvaux in einem Brief an Papst Eugen III an. Der Pontifex solle von Zeit zu Zeit seine Beschäftigungen ruhen lassen, bevor sein Herz zu hart werde. „Gönne Dich Dir selbst“ empfahl Bernhard von Clairvaux. Auf Mauern bezogen bedeute dies, dass man sich beim Dorffest auch mal ein frisches Bier gönnen dürfe.
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