Deutschlandtour: Schonungsloser Blick auf die Wirklichkeit

VonManfred Reichl

„Höhlenmann“ Karsten Kaie zeigt im Schlosshof Humor und Intelligenz und begeistert 400 Besucher

Neuburg Woran liegt es, dass „Caveman“ alias Karsten Kaie mit seiner One-Man-Show nun schon seit einem Jahrzehnt sein Publikum immer wieder zu begeistern weiß? Kommen Enthusiasmus und Lachsalven nur deshalb zum Tragen, weil eben nur die Fans seine Aufführungen besuchen und dem restlichen Volk solch ein Abend nichts bedeutet und es somit der Veranstaltung fern bleibt? Schwer zu sagen also, weshalb Karsten Kaie bei seinem Auftritt am Mittwochabend im Neuburger Schlosshof von der ersten bis zur letzten Minute die rund 400 Zuschauer hinter sich wusste.

Der studierte Theaterwissenschaftler und nunmehrige Wahlberliner hat zweifellos überragendes Talent, das er auch schon in den Kinofilmen „Der rote Baron“ sowie „Hanna und die Bankräuber“ bewies. Unter dem Motto „Du sammeln, ich jagen“, tourt er derzeit als Caveman (Höhlenmann) in einer Inszenierung von Esther Schweins durch die Republik. Aufgrund seines intelligenten Humors, seiner pantomimischen Einlagen und seinem Sprachwitz mit durchschlagendem Erfolg. Mal zeigt er sich als modern besoffener Neandertaler, der seine Socken dort fallen lässt, wo er sie ausgezogen hat. Dann wiederum intoniert er den Urschrei des Wilden, als ihm seine Freundin Heike die Frage stellte, ob ihm ihre neue Frisur gefalle. Warum eigentlich kommen Frauen nach der Meinung von Caveman nicht miteinander klar? Darauf hatten sicherlich auch Franz und Christian aus Rain keine Antwort, nachdem sie die zwei Flaschen Bier, die ihnen Caveman in die Hand gedrückte hatte, leerten.

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