Virtuos, kontrastreich und mit viel Gefühl
Teilnehmer spielen im Rahmen der Woche für Alte Musik
Neuburg Alte Musik ist an anderen Orten unserer Region kaum in einer solch großartigen Intensität zu erleben: Das von den herausragenden Dozenten der 34. Sommerakademie – Emma Kirkby (Gesang), Friederike Heumann (Viola da Gamba), Pauline Nobes (Violine), Jakob Lindberg (Laute), Markus Möllenbeck (Cello), Christian Rieger (Cembalo), Michael Schmidt-Casdorff (Traversflöte) und Bart Spanhove (Flöte) – im Rahmen der „Internationalen Woche für Alte Musik“ dargebotene Eröffnungskonzert erfreute somit einmal mehr die zahlreich erschienenen Besucher im herrlichen Ambiente des Kongregationssaales. Die originell zusammengestellten Programm-Kreationen sorgten dabei für frisches Hinhören und waren allesamt eindrucksvoll. Melodisch klar, rhythmisch präzise, agogisch glänzend und voll von erlesener Tonalität erfüllten somit Werke von John Dowland (1526-1626), Jan Jacob von Eyck (1590-1657), Robert Jones (1577-1615) und Carl Philipp Emanuel Bach (1714-1788) - er ist der zweitälteste unter den Söhnen Johann Sebastian Bachs und war wohl in besonderer Weise dazu berufen, das musikalische Erbe seines Vaters weiterzuführen - den auch akustisch wohlklingenden Raum.
Abwechselnd von Laute und Viola da Gamba begleitet
Mit stets präsenter, kraftvoller und solide modulierter Stimme erstaunte Emmy Kirkby – abwechselnd begleitet von Jakob Lindberg (Laute) und Friederike Heumann (Viola da Gamba) – bei ihren Lieddarbietungen „Sweet stay a while“, „Now what ist love“ oder „ Come again“. Stilgerecht mit warmen Timbre bezauberte die charmante „Grand Dame“ aus Cambridge auch am Ende des Konzertes das spürbar beeindruckte Publikum mit der Kantate „ Pan et Syrinx“ aus der Feder von Michel Pignolet de Monteclair (1667-1737). Die homogene Begleitung der Solo-Violine und Flöten sowie des Generalbasses erfreuten dabei ebenso.
Über zwei Stunden fast magische Verzückung! Da zeigt sich die besondere Aktualität, die das Musizieren nach historisch informierter Aufführungspraxis gerade im Zeitalter der Moderne haben kann: Nicht spektakulär von der Gesamtwirkung, aber schlichtweg schön, edel und in dieser Form doch einmalig.
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