Melancholie und ausgelassene Freude
Gastspiel des Prager Kammerorchesters im Schloss
Das Kammerorchester des Nationaltheaters Prag pflegt besonders die Kompositionen der tschechischen Komponisten. Frantisek Tuma ist zwar auch über die Grenzen seines Landes hinaus bekannt, doch wird das Orchesterstück „Andante und Fuge“ nur selten gespielt. Im Spiel dieses Orchesters war es mit seinem schönen melodischen Thema und einer schwungvoll angepackten Fuge für das Residenzkonzert ein verheißungsvoller Beginn.
Carl Philipp Emanuel Bachs dreisätzige „Sinfonia e-moll“ wirkte durch ein sauberes und rhythmisch exaktes Zusammenspiel im ersten Satz von Anfang an äußerst lebendig. Das anschließende Andante interpretierte das Orchester unter der Leitung des Konzertmeisters Pavel Dolezal mit großer Empfindsamkeit, während es in einem rasanten Allegro, das mit seiner stark punktierten Rhythmik von den Musikern problemlos gemeistert wurde, leidenschaftlich dahinstürmte. Bei der „Sinfonie für Violoncello und Streicher e-Moll“ fühlte man sich bei zunächst ganz in der Klassik. Das Orchester spiegelte dann aber mit deutlichen Kontrasten in Motivik und Rhythmik die für den Bachsohn typische gefühlsbetontere Klangsprache wider, gewürzt mit böhmischem Musikantentum, das Cellosolist Petr Nouzovsky mit einer musikantisch heiteren Spielweise in den rasanten Läufen mit großem Temperament versprühte. Bei der nachdenklich wirkenden Cellostimme im Andante gab er sich nun geradezu träumerisch der Melancholie hin, um dann im Schlusssatz mit all seiner brillanten Virtuosität in ausgelassener Freude zu musizieren.
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