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"Schrei nach Liebe"
07.09.2015

Ärzte-Hit auf Platz eins: Das sagt der Initiator der #AktionArschloch

„Deine Gewalt ist nur ein stummer Schrei nach Liebe". Eine Zeile aus dem Lied „Schrei nach Liebe“ von den Ärzten, hier auf einem Bild von 1993.

"Die Ärzte" stürmen mit ihrem "Schrei nach Liebe" aus den 90er Jahren die Charts. Das hat die Band der #AktionArschloch und einem Software-Entwickler aus Osnabrück zu verdanken.

Plötzlich ist ein Anti-Nazi-Lied von 1993 wieder in den Charts: „Schrei nach Liebe“ von den Ärzten. Der Grund: die Social-Media-Initiative #AktionArschloch. Hörer sollten den Song kaufen und sich ihn im Radio wünschen – damit er es wieder bis an die Spitze der Hitparade schafft. Und das hat er: In den jetzt veröffentlichten Media-Control-Charts belegt er mit riesigem Abstand Platz eins. Das Wort „Attitüde“ aus dem Ärzte-Lied wird bei Google extrem oft gesucht. Und auch 20 Bands, darunter die Toten Hosen und Fettes Brot, unterstützen den Kampf gegen Rechts. Denn das ist der Sinn der Aktion. Ein Gespräch mit Roland Tapken (33), Software-Entwickler aus Osnabrück, der mit zwei Freunde hinter der „Aktion Arschloch“ steckt.

Wie kam es zu der Aktion?

Roland Tapken: Die Idee entstand in der vergangenen Woche bei einer Hochzeit. Da hat der DJ das Lied „Westerland“ von den Ärzten gespielt. Da dachte ich mir: Es wäre doch schön, wenn wieder einmal ein politischer Song gespielt werden würde. Ein spontaner Einfall war dann die Aktion, das Ärzte-Lied „Schrei nach Liebe“ in die Charts zu bringen.

Und dann?

Tapken: Ich habe die Idee in den sozialen Netzwerken, auf Google+ und bei Facebook, veröffentlicht – unter dem Hashtag #AktionArschloch. Ein Freund, Gerhard Torges, hat das aufgegriffen und eine Seite dafür bei Google+ und eine Homepage gebaut. Das Ganze hat dann unheimlich viel Feedback gebracht.

Ja?

Tapken: Am vergangenen Montag und Dienstag haben kleinere Internetseiten darüber berichtet, am Mittwoch große Zeitungen, am Donnerstag kamen die ersten Anfragen für Radio-Interviews. Am Freitag hat schließlich die Washington Post berichtet. Und dann war der Artikel an dem Tag auch noch „meistgelesen“. Das war so der Ritterschlag für uns.

Tapken: In den Charts gelandet ist der Song ja auch.

Ja, uns ist es wichtig, die Menschen aufzuwecken und zu zeigen: Leute, die Neonazis haben in Deutschland nicht die Mehrheit.

Was haben „Die Ärzte“ dazu gesagt?

Tapken: Sie haben ein offizielles Statement abgegeben. Sie finden es gut, dass im Radio Stellung bezogen wird, dass die Aktion auch mit jedem anderen Anti-Nazi-Song cool wäre, und dass sie den Neonazis „schlechte Unterhaltung“ wünschen. Sie spenden die Einnahmen aus dem Verkauf an ProAsyl, ziehen daraus also keinen Vorteil.

Welche Reaktionen gab es noch?

Tapken: Eine Künstlerin hat eine eigene Version des Lieds verfasst. Ein Fußballverein, Dynamo Dresden, hat es angeblich im Stadion gespielt. Gerade in dieser Stadt finde ich das natürlich genial. Ein DJ hat es auf einer Party aufgelegt: Da habe es unter den Gästen eine Popmusik- und eine Schlagerfraktion gegeben. Bei den Liedern hat je immer nur eine Gruppe getanzt. Dann hat er „Schrei nach Liebe“ aufgelegt und alle haben mitgegrölt. Wir haben gehört, dass einige Leute fürs Wochenende Flashmobs planen. Die wollen zum Beispiel vors Rathaus ihrer Stadt ziehen und das Lied singen.

#AktionArschloch: Die Botschaft des Liedes kommt offenbar an

Was bringt es überhaupt, wenn sich Popmusiker – wie beim Deutschen Radiopreis – für Flüchtlinge einsetzen? Etwa indem sie T-Shirts tragen mit der Aufschrift „refugees welcome“.

Tapken: Dass sie damit ein Zeichen setzen: Ihr seid nicht allein. Es haben auch einige geschrieben, dass sie durch den Erfolg der Aktion den Mut gefunden haben, sich selbst zu engagieren, Flüchtlingen zu helfen oder sich offen gegen Neonazis zu stellen. Dass die Aktion dieses Ziel erreicht hat, ist der größte Erfolg.

Haben Sie weitere Aktionen geplant?

Tapken: Das Ganze war ja ein spontaner Einfall. Aber wir wollen die Bekanntheit der Internetseite nicht ungenutzt lassen und weiter auf der Seite aktiv bleiben, dort informieren über andere Aktionen und die politische Situation.

Was hat es eigentlich zu bedeuten, wenn ein Lied von 1993 auf einmal wieder aktuell ist?

Tapken: Das heißt, dass die Botschaft des Liedes offenbar noch ankommt. Damals war der Kontext einer, der dem von heute erschreckend ähnlich ist: Da haben auch Flüchtlingsheime gebrannt, ich erinnere mich an Hoyerswerda und Solingen. Ich habe kürzlich gelesen, dass es dieses Jahr schon über 200 rechte Anschläge in Deutschland gegeben hat. Da hätte man annehmen können, dass rechte Positionen die Mehrheit haben.

Haben sie die also nicht?

Tapken: Dass die „Aktion Arschloch“ so viel Erfolg hat, zeigt, dass die selbst ernannten „besorgten Bürger“, die Fremdenfeindlichkeit unter dem Deckmantel der Sorge verstecken, zwar sehr laut sind, aber nicht die Mehrheit haben. Pegida hat bei Facebook circa 150000 Likes bekommen über einen sehr langen Zeitraum. Wir hatten am Samstag schon 100000, und ich denke, Ende der Woche haben wir die Pegida-Seite eingeholt.

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