Antonia Rados bittet Diktator Gaddafi zum Interview
RTL-Korrespondentin Antonia Rados hat Muammar al-Gaddafi interviewt. Der Diktator lobte Deutschland und zog über Nicolas Sarkozy her.
Zum Interview erschien Muammar al-Gaddafi in einem Golf. Der libysche Diktator saß selbst am Steuer, allein, ohne Leibwächter. Reporterin Antonia Rados hat laut RTL als erste deutschsprachige Journalistin seit Ausbruch des Bürgerkrieges Gaddafi interviewt. Das Interview ist am heutigen Mittwoch ab 18 Uhr auf ntv und später auch auf RTL zu sehen.
Wie Antonia Rados nach dem Interview sagte, habe Muammar al-Gaddafi auf sie sehr selbstsicher und ohne jede Selbstzweifel gewirkt. "Es gab keinerlei Anzeichen von Nervosität, vielmehr vermittelte er das Bild eines Machthabers, der fest im Sattel sitzt", so Antonia Rados gegenüber RTL.
Im Interview mit der deutschen Reporterin beschreibt Gaddafi die blutigen Unruhen in Libyen als "kleines Ereignis", das bald enden werde. Es habe keine Demonstrationen in Libyen gegeben. Sobald die bewaffneten Banden von Bin Laden und dessen Söldner zerstört seien, werde alles wieder normal im Lande werden, sagt Gaddafi. Die internationalen Proteste und die Kritik aus dem Ausland kann oder will der Diktator nicht nachvollziehen. "Was habe ich getan, um sie zu enttäuschen?", fragt der Diktator. Antonia Rados erinnert ihn daran, dass er friedliche Demonstranten niedergeschlagen habe. "Das sind Lügen", erwidert Gaddafi in dem Interview laut RTL.
Gaddafi wettert gegen den Westen. Dabei nimmt er ausdrücklich Deutschland von der Kritik am Westen aus. Deutschland habe sich anders verhalten, als andere wichtige Länder im Westen. Weitere Aufträge für Deutschland könne er sich möglicherweise vorstellen. Weniger gut weg kommt in dem Interview der französische Präsident Nicolas Sarcozy. "Er ist mein Freund, aber ich glaube, er ist verrückt geworden. Er leidet unter einer psychischen Krankheit", so Gaddafi in dem Interview. AZ
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