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21.10.2009

Bellnhäuser Bio-Bläser geben Kürbis-Konzerte

Bellnhäuser Bio-Bläser geben Kürbis-Konzerte
Foto: DPA

Bellnhausen (dpa) ­ Die Kürbisse haben lange Hälse, dicke Bäuche ­ und musikalisches Potenzial. Wer sie zu nehmen weiß, entlockt ihnen nicht nur ein lautes Tröten, sondern richtige Melodien.

Gespielt werden die Bio-Instrumente von den Bellnhäuser Kürbismusikanten. "Wir sind das einzige Kürbis-Orchester in Deutschland", sagt Wilhelm Schmidt, der 2006 auf die Idee kam, mit den Früchten zu musizieren. Heute gehören 14 Musiker der Kapelle aus Mittelhessen an.

Vor allem zur Kürbissaison im Herbst spielen sie auf Märkten und Festen auf. Die Musikanten verbindet eine große Leidenschaft zu Kürbissen. Allesamt sind sie Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins Bellnhausen bei Marburg und haben sich auf den Anbau von Kürbissen spezialisiert. 450 Pflanzen sowie 70 verschiedene Sorten ziehen sie auf ihrem 2000 Quadratmeter großen Feld. Die Ernte ­ mehrere Tonnen im Jahr ­ wird auf Märkten verkauft. Dabei präsentieren die Vereinsmitglieder alles, was sich aus den Gewächsen außer Cremesuppen und Halloween-Fratzen noch machen lässt: Marmelade etwa, Kringelwürste oder eben Instrumente.

Als der 69-jährige Schmidt, ein leidenschaftlicher Bastler, seinen Vereinsfreunden das Musizieren mit den Pflanzen vorschlug, war die erste Reaktion: "Wilhelm, du spinnst!" Doch er habe sich nicht beirren lassen, erzählt der Rentner, der ans Experimentieren ging. Denn ganz so einfach sei es nicht, aus dem dicken Gemüse ein Instrument zu machen, sagt Schmidt. Er stellte etwa fest, dass sich nur Kalebassen, einer Flaschenkürbissorte, brauchbare Töne entlocken lassen. In Afrika werden sie mit ihren Schlangenhälsen und den großen Bäuchen für den Wassertransport genutzt.

Schmidt lernte außerdem, dass der Kürbis gewissenhaft getrocknet werden muss. Mindestens ein halbes Jahr dauert es, dann ist die Gefahr von Fäule für Jahrzehnte gebannt. Zudem sei es unerlässlich, den Kürbis fein säuberlich auszuhöhlen. Damit aus den Kalebassen Klangkörper werden, brauchen sie an der richtigen Stelle Löcher und außerdem ein Trompeten- oder Trötenmundstück, über das die Luft ins Gemüse gelangt.

Mit dem Prototyp - Schmidt nennt ihn das "Urhorn" - stand der Rentner schließlich vor der Tür von Vereinsfreund und Hobbymusiker Johannes Gerling. "Sieh mal, ob du da nicht ein paar Töne rauskriegst", habe Schmidt zu ihm gesagt, erzählt der 53 Jahre alte Ingenieur. Er holte tief Luft, blies in den Kürbis ­ und heraus kam tatsächlich etwas Hörbares. Schön sei das allerdings noch nicht gewesen. Schmidt ließ sich davon nicht entmutigen und bastelte weiter. Mittlerweile hatte sich seine Idee herumgesprochen, und er konnte 14 "Kürbisten" gewinnen, die 2007 ihr erstes Konzert gaben.

Heute kommt die Kürbis-Kapelle in ganz Deutschland herum. Jeder Musiker hält dabei ein Unikat in Händen, denn kein Kürbis gleicht dem anderen. Der eine ist klein und kompakt, der nächste hat einen steil nach oben geschwungenen Hals, einige sind mit Schnitzereien verziert, andere kommen als Vogel mit aufgeklebten Flügeln und Schnäbeln daher.

Das Repertoire der Musikanten reicht von Volksliedern bis zu Popsongs. Dabei sind aber zarte Melodien eher nichts für Kürbis- Musik, denn die Gewächse tönen entweder laut oder sehr laut. Wenn das Orchester loslegt, ertönt ein Summen, als würde sich ein riesiger Bienenschwarm über ein Kuchenbuffet hermachen. Ein Kürbis kann meist nur einen Ton erzeugen. Je größer der Bauch, umso tiefer der Klang. "Und man braucht viel Luft, viel mehr als bei einer Trompete", sagt ein Musikant.

Obwohl Schmidt und seine Vereinsfreunde schon Dutzende Kürbisse zu Tröten verarbeitet haben, wollen sie weiter experimentieren. Zum Beispiel sei noch ein Rätsel, wie man aus dem Gemüse Trommeln herstellen kann. "Das ist nicht einfach", sagt Ingenieur Gerling. Auch eine Kürbis-Gitarre sieht bislang nur hübsch aus, bleibt ansonsten aber stumm. Größtes Projekt sei derzeit, aus einem Riesenkürbis ein Alphorn zu machen. "Das wird eine Herausforderung", sagt Schmidt. Denn der Kürbis der Sorte Herkuleskeule sei mehr als zwei Meter lang. Derzeit muss das gute Stück noch trocknen. Im nächsten Jahr dann soll ihm ein erster Ton entlockt werden.

[Dorfgemeinschaftshaus]: Gladenbach-Bellnhausen

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