Bild des Jahres der Unicef zeigt das Leid der Flüchtlingskinder
Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen honoriert in diesem Jahr Bilder, die das Leid der Kinder auf der Flucht zeigen. Wir zeigen die ausgezeichneten Fotos.
Weinend stehen sie zwischen Polizisten in Kampfausrüstung. Die Verzweiflung ist in das Gesicht der beiden Kinder geschrieben, als sie am 21. August zwischen die gewaltigen Menschenmassen und die Sicherheitskräfte an der griechisch-madzedonischen Grenze geraten. Getrennt von ihren Eltern sind sie allein und haben vor allem eines: Angst.
Es ist dieser Moment als Georgi Licovski auf den Auslöser seiner Kamera drückt. Seine Aufnahme wurde nun vom Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, Unicef, in Berlin ausgezeichnet. Die Lebensgefährtin von Bundespräsidenten Gauck, Daniela Schadt, ist Schirmherrin der Organisation in Deutschland. „Das Foto ist eine Momentaufnahme, die Europas Dilemma und Europas Verantwortung zugleich festhält", sagte sie bei der Preisverleihung
Kinder werden benutzt, um Grenztruppen zu erweichen
Dabei zeigt das Bild von Georgi Licovski eine Szene, wie sie fast täglich vorkommt. Nach Angaben von Unicef würden Kinder immer wieder benutzt werden, um das Herz von Grenztruppen zu erweichen. So werden die Schwächsten der Gesellschaft in die erste Reihe geschoben, um dort Lücken zu öffnen. Oft werden sie dabei von den drückenden Menschenmassen in ihrem Rücken förmlich in die Polizisten und Soldaten hineingeschoben.
Nicht selten werden die Kinder dabei von ihren Eltern getrennt und werden von wildfremden Menschen über die Grenze geführt. Nach Schätzungen von Unicef war jeder vierte der 730.000 Flüchtlinge, die von Januar bis November auf der Balkanroute in Europäische Union kamen, ein Kind oder Jugendlicher.
Der zweite Preis geht in diesem Jahr an den Fotografen Magnus Wennman, der die fünfjährige Lamar in einem Wald in Serbien fotografiert hat. Das kleine Mädchen ist dem Tod und der Zerstörung in ihrer Heimat im Irak entkommen, hat aber nun keinen Ort wo sie unterkommen kann. Also schläft sie im Freien. Wennmans Bild trägt den Titel "wo Kinder schlafen" und zeigt stellvertretend das Schicksal vieler Kinder in den Kriegsgebieten dieser Welt. Nach Angaben von Unicef gäbe es in ganz Syrien keinen einzigen sicheren Ort mehr für Kinder.
Es gibt keinen Krieg, der Kinder verschont
Der dritte Platz geht an die amerikanische Fotografin Heidi Levine, die den fünfjährigen Badruddin fotografiert hat, der zu seinem im Gaza-Krieg schwer verwundeten Vater aufsieht, welcher einen Arm verloren hat. Und auch der kleine Junge ist nicht vom Krieg verschont geblieben, er selbst verlor nach einem Bombenangriff seine Leber. Seine Mutter und Schwester starben. Levine lebt in Jerusalem, von wo aus sie den Kampf zwischen Palästinensern und Israelis mitverfolgt. Unicef gefiel vor allem die Botschaft des Bildes, welches Levine selbst zu beschreibt: "Es gibt keinen Krieg, der Kinder verschont." who
Was ist ihr Bild des Jahres?
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