Dorffest in Sachsen: Bürger tragen wohl Hakenkreuz und Uniform
Ein Fotograf dokumentiert ein Dorffest im sächsischen Colmnitz. Beim Festumzug tragen Bürger wohl Hakenkreuz und Wehrmachtsuniform.
Am Sonntag haben sich auf einem Dorffest im sächsischen Colmnitz Aktive eines Festumzuges wohl als Wehrmachtssoldaten verkleidet. Auf den Anzügen zeigten sie auch Hakenkreuze.
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Der freie Fotojournalist dokumentierte den Festzug für die Leipziger Internet Zeitung. Wie das Blatt berichtet, organisierte der Colmnitzer Heimatverein das "Schul- und Heimatfest" 2016. Er bereitete auch den Festumzug vor. "Weiterhin verfolgt unser Verein das Ziel Heimatpflege, Heimatkunde und Heimatgeschichte sowie das heimatliche Brauchtum zu fördern und zu pflegen.
Dabei wollen wir Überliefertes und Neues sinnvoll vereinen, pflegen und weiterentwickeln, damit die Kenntnis, die Verbundenheit und die Verantwortung für unsere Heimat in der Bevölkerung auf allen dafür in Betracht kommenden Gebieten geweckt, erhalten und gefördert werden.“
Nach Angaben des Fotografen sei im Ort vorerst niemand über den Aufmarsch irritiert gewesen. Scheinbar störte es dort zunächst keinen, dass das Hakenkreuz gezeigt wurde, gegen bestehende Verbote. Nach Angaben von Spiegel Online sei der Fotograf mit "Lügenpresse" beschimpft worden.
Horst Böhme, ein SS-Obersturmführer, ist der wohl bekannteste Bewohner von Colmnitz. Er arbeitete eng mit dem Chef des SS-Sicherheitsdiensts, Reinhard Heydrich, zusammen. 1939 wurde er zum Sicherheitschef der Prager Polizei und war in der Folge an der Deportation von jüdischen Studenten beteiligt. (AZ)
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