Eltern des ermordeten Mirco: Haben dem Täter vergeben
Vor zwei Jahren wurde Mirco aus Grefrath ermordet. Seine Eltern sagen nun: Wir haben dem Täter vergeben.
Die Eltern des vor zwei Jahren ermordeten Mirco vom Niederrhein haben dem Täter nach eigenen Angaben vergeben. Sie hätten sich dazu entschlossen, "auch um unsere eigenen Herzen zu entgiften", sagten Sandra und Reinhard Schlitter der "Welt am Sonntag". Diese Entscheidung sei ihnen "allerdings nicht leicht gefallen", sagte das Ehepaar aus Grefrath.
Eltern veröffentlichen Buch
Würden sie "allein ihrer menschlichen Natur folgen", könnten sie "nur fordern, Gleiches mit Gleichem zu vergelten". Die Eltern veröffentlichen in dieser Woche ein Buch über die Ermordung ihres Sohnes. Mircos frühes gewaltsames Ende können die Eltern nach eigenen Angaben dank ihres christlichen Glaubens ertragen.
Sie seien überzeugt, ihr Sohn sei "nun in seinem himmlischen Zuhause, in vollkommener Freude". Dort würden sie ihn eines Tages wiedersehen, worauf sie sich schon jetzt freuten. Bis dahin wollten sie "weiter mitten im Leben" und den anderen drei Kindern "mit Liebe und Kraft zur Seite stehen".
Mirco auf offener Straße entführt
Der zur Tatzeit 46-jährige Olaf H. aus Schwalmtal hatte Mirco am Abend des 3. September 2010 auf offener Straße entführt, ihn in einem Waldstück auf der Ladefläche seines Kombis missbraucht und danach mit einer Schnur erdrosselt, um so die Aufdeckung seiner Tat zu verhindern. Das Landgericht Krefeld verurteilte den geständigen Familienvater am 29. September 2011 zu lebenslanger Haft. (afp, AZ)
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