Ergebnis von Öko-Test: Viele Dünger schaden dem Boden
Frühlingszeit ist Gartenzeit. Viele Hobbygärtner greifen in der Hoffnung zu Düngern, dem Boden damit etwas Gutes zu tun. Oft ist aber das Gegenteil der Fall, fand Öko-Test heraus.
In der Zeitschrift Öko-Test wurden 20 Universaldünger untersucht. 13 von ihnen brachten mehr als dreimal so viel Schwermetalle in den Boden ein, wie diesem im Laufe einer Vegetationsperiode entzogen werden. Zudem wiesen fünf Dünger einen Urangehalt auf, der die vom Umweltbundesamt empfohlene Grenze überschreitet.
Düngemittel enthalten falsche Nährstoff-Angaben
Auch auf die Nährstoffangaben können sich Hobbygärtner beim Düngemittel-Kauf nicht verlassen. Der Unterschied zwischen den gemessenen Werten und den Informationen auf der Verpackung ist demnach groß, fand Öko-Test heraus.
Mehr Dünger hat auch nicht unbedingt besseren Boden zur Folge, warnt die Zeitschrift. Schwefel beispielsweise kann in zu hohen Mengen zur Versauerung des Bodens führen und zu viel Stickstoff stärkt Schädlinge wie Blattläuse. Überschüssige Phosphate können ins Grundwasser gelangen und dort übermäßiges Algenwachstum auf Kosten anderer Organismen auslösen.
Bedarfsgerecht düngen nur nach Bodenprobe
Die Schlussfolgerung: Bedarfsgerecht düngen können Hobbygärtner nur nach einer Bodenprobe, erklärt Erika Brunken von der Niedersächsischen Gartenakademie in der Öko-Test. Dem Boden werden dann die fehlenden Nährstoffe einzeln gegeben.
Möglich sind die Bodenanalysen in privaten Laboren oder bei den landwirtschaftlichen Untersuchungs- und Forschungsanstalten der Länder. Dafür entnimmt der Hobbygärtner an 15 bis 20 Stellen des Grundstücks kleine Einzelproben, erklärt die Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Sie werden mit der Hand durchgemischt. Etwa 300 Gramm davon kommen in eine saubere Plastiktüte, die verschlossen und beschriftet weggeschickt wird. Vermerkt werden sollte, was in dem Boden wächst - Gemüse, Obst, Blumen oder Rasen.
Sechs Düngemittel fielen beim Test durch
Die Testsieger sind Living Garden Blaudünger von Obi und Toom Blaudünger/Universaldünger mit Magnesium. Sechs der insgesamt 20 Produkte fielen mit"mangelhaft oder ungenügend durch. Die meisten Dünger erhielten die Noten befriedigend oder ausreichend. AZ / dpa
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