Hinter dem verführerischen Gewinn lauert verdrießlicher Verlust
Abzocker im Internet locken derzeit mit falschen Versprechen bei Gewinnspielen. Wird eine Gebühr verlangt, ist Misstrauen angebracht.
Abzocke im Internet ist fast so alt wie das Netwerk selbst: Hinter scheinbar kostenloser Software verstecken sich Abofallen, lukrative Jobangebote entpuppen sich als dubiose Machenschaften und Trojaner durchsuchen Rechner nach Daten und Passwörtern. Die Liste der Betrügereien ist lang und sie wird täglich länger. Software zum Schutz scheint oft schon veraltet, noch bevor sie den Markt erreicht hat. Und tatsächlich, die Online-Gauner haben sich wieder etwas einfallen lassen, warnt die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK). Derzeit werden Verbraucher mit falschen Gewinnspielen gelockt.
Die Gewinner sollen eine Gebühr bezahlen
Die Betrüger melden sich via Telefon oder E-Mail bei ihren Opfern. Meist verbirgt sich dahinter eine reizvolle Botschaft: Der Betroffene habe bei einem Gewinnspiel eine hohe Geldsumme oder ein teures Auto gewonnen. Allerdings könne der Gewinn nur nach Zahlung einer Bearbeitungsgebühr übergeben werden. Dazu sollen die vermeintlichen Gewinner Prepaid-Karten für Onlinekäufe erwerben, wie es sie als Gutscheine an Tankstellen oder in Geschäften gibt.
Die Internetbetrüger haben es auf die Codes abgesehen
Genau dazu sollten sich die Verbraucher aber nicht von den angeblichen Glücksboten überreden lassen. Denn die Betrüger haben es nur auf die Codes abgesehen. Sie funktionieren im Internet wie Bargeld und wer sie kennt, kann damit einkaufen. "Das Versprechen angeblicher Gewinne ist eine Masche, die Betrüger in den unterschiedlichsten Varianten anwenden", sagt Walf Hammann, Vorsitzender der ProPK. Jedoch die Methode sei immer die gleiche. Vor der Übergabe des Gewinns werden die Opfer aufgefordert, eine Gegenleistung zu erbringen. Dazu zählt auch der Anruf kostenpflichtiger Telefonnummern oder der Kauf minderwertiger Ware zu überhöhten Preisen.
Oft kommen die Anrufe aus dem Ausland
Zielgruppe sind laut ProPK meist ältere Menschen, die unter Umständen sogar aus dem Ausland angerufen werden. Die Anrufer sind in Gesprächsführung geschult und geben vor, im Auftrag von Notaren oder Rechtsanwälten zu handeln. Ebenfalls warnt ProPK vor dem Besuch von Veranstaltungen. Wer mit einem Gewinnversprechen angerufen wird, sollte Namen, Adresse und Telefonnummer der Verantwortlichen verlangen und nach der Art des Spiels und dem genauen Gewinn fragen. Die Verbraucher sollten grundsätzlich nur Gewinne annehmen, wenn sich sicher sind, tatsächlich an einem Preisausschreiben teilgenommen zu haben und an die Ausschüttung keine Bedingungen geknüpft sind. (mit dpa)
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