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Costa Concordia
18.01.2012

Katastrophen-Kapitän aus Untersuchungshaft entlassen

Francesco Schettino, Kommandant der gekenterten "Costa Concordia". Foto: Rolf Niemeyer/Archiv dpa
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Francesco Schettino, Kommandant der gekenterten "Costa Concordia". Foto: Rolf Niemeyer/Archiv dpa

Der Kapitän der Costa Concordia wurde aus der U-Haft entlassen und steht unter Hausarrest. Gegen ihn werden neue, krasse Vorwürfe laut. Im Wrack finden die Helfer immer mehr Tote.

Der Kapitän des vor der italienischen Insel Giglio havarierten Kreuzfahrtschiffes "Costa Concordia", Francesco Schettino, wird unter Hausarrest gestellt. Das entschied die zuständige Richterin von Grosseto, Valeria Montesarchio, nach einer dreistündigen Anhörung des 52 Jahre alten Kapitäns am Dienstag, wie italienische Medien am Abend berichteten.

Der Kapitän war auf Antrag der Staatsanwaltschaft am vergangenen Samstag festgenommen worden. Die Staatsanwälte hatten von Fluchtgefahr gesprochen. Schettino werden mehrfache fahrlässige Tötung, Havarie und Verlassen des Schiffes mitten in der Evakuierung vorgeworfen. Ihm drohen bei einer Verurteilung bis zu 15 Jahre Haft. Bisher wurden elf Leichen geborgen, zahlreiche Menschen wurden in der Nacht zum Mittwoch noch vermisst.

Am Dienstag entdeckten Taucher im Wrack der "Costa Concordia" fünf Leichen. Die Toten - eine Frau und vier Männer - wurden am Dienstag im überfluteten Heckteil des gekenterten Schiffes vor der Insel Giglio gefunden, bestätigten ein Sprecher der Gemeinde und die Küstenwache. Wahrscheinlich gibt es auch deutsche Todesopfer.

Gegen den Kapitän wurden neue, schwere Vorwürfe laut. So belegte ein Gesprächsprotokoll eine völlig chaotische Evakuierung. Der Kapitän gab jedoch an, nach der Kollision noch zahlreiche Menschen gerettet zu haben.

"Ich hatte das Kommando", räumte der 52-Jährige bei dem Haftprüfungstermin ein, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Er habe das Schiff aber nicht aufgegeben, vielmehr mit dem Kurs nach der Kollision noch Hunderte oder Tausende Menschenleben gerettet.

Veröffentlichte Gespräche zwischen Küstenwache und Kapitän belasten Schettino noch mehr: Sie könnten zeigen, dass er das Problem heruntergespielt, das Schiff tatsächlich verfrüht verlassen und die Passagiere sich selbst überlassen hat. Er soll sich auch mehrfach geweigert haben, an Bord zurückzukehren.

Der 52-Jährige soll eigenmächtig die gefährlich nahe Route gewählt haben, um seinem von der Insel stammenden Oberkellner Antonello Tievoli die Möglichkeit zu geben, Giglio zu grüßen. Medienberichten zufolge hatte dessen Schwester auf dem sozialen Netzwerk Facebook angekündigt, dass die "Costa Concordia" bald ganz nah vorbeifahren werde. Es war nicht das erste Mal, dass ein Kreuzfahrtschiff zu nahe an die Insel kam.

Eine Bestätigung dafür, dass ein deutsches Todesopfer identifiziert sei, gab es vom Außenministerium in Berlin zunächst nicht. Jedoch sagte der italienische Zivilschutzchef Franco Gabrielli: "Mir scheint, dass das am Montag geborgene Opfer deutscher Nationalität ist." Am Montag wurde die Leiche eines Mannes entdeckt.

Der 290 Meter lange Kreuzer mit mehr als 4200 Menschen an Bord hatte am Freitagabend einen Felsen gerammt und war leckgeschlagen. Er liegt derzeit in starker Schräglage vor der Insel und droht abzurutschen und zu versinken. Naturschützer fürchten, dass Treibstoff das fragile Ökosystem weit über die toskanische Insel hinaus verschmutzt.

Zwei bis fünf Wochen werde es dauern, die knapp 2400 Tonnen Treibstoff aus den 21 vollen Tanks der "Costa Concordia" zu pumpen, erklärte Max Iguera von der beauftragten niederländischen Bergungsfirma Smit Salvage. Am Mittwoch soll das Abpumpen des Öls vorbereitet werden. 

Das Kreuzfahrtschiff «Costa Concordia» war am 13. Februar nahe der Insel Giglio vor der toskanischen Küste gegen einen Felsen gelaufen und hat leckgeschlagen.
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Das Unglück des Kreuzfahrtschiffs «Costa Concordia»
Foto: afp

Die italienischen Behörden gehen davon aus, dass das Wetter bis Donnerstag gut bleibt. Die Rettungsarbeiten könnten auf jeden Fall solange fortgesetzt werden.

Italiens Umweltminister Corrado Clini sagte, zur Bewältigung des Unfalls werde der Notstand erklärt. Es gehe darum, die knapp 2400 Tonnen Treibstoff so schnell wie möglich aus den Tanks des Schiffes zu holen. Die Reederei Costa Crociere müsse bis Mittwoch einen Plan für das Abpumpen vorlegen und innerhalb von zehn Tagen angeben, wie sie das gekenterte Schiff abtransportieren wolle. Clini befürchtet erhebliche Umweltschäden, sollte der Treibstoff auslaufen, zumal das Wrack in die Tiefe abrutschen und auch ganz versinken könnte.

Auch Naturschützer befürchten Schlimmes: "Bei einem Austritt stellt das Öl eine tödliche Gefahr für Zehntausende Meerestiere dar, die in dem 1996 gegründeten Nationalpark Toskanischer Archipel leben", so der Meeresschutzexperte Kim Detloff vom Naturschutzbund Deutschland. Der Umweltschutzbund WWF warnte: "Die Unglücksstelle liegt mitten im Pelagos-Meeresschutzgebiet. Das ist das wichtigste Walschutzgebiet im Mittelmeer. Da sind acht Walarten zu Hause, von Delfinen bis Pottwale oder Finnwale", sagte der WWF-Experte Jochen Lamp.

Auch der materielle Schaden ist gewaltig. Möglicherweise müssen die Versicherer einen Schaden von mehr als einer halben Milliarde Euro einkalkulieren. Die Summe von 500 Millionen Euro könne leicht überschritten werden, berichtete die "Financial Times Deutschland" unter Berufung auf Versicherungskreise.

Nach dem Schiffsunglück erwägt nun die EU-Kommission strengere Regeln für die Sicherheit auf Schiffen in der EU. Eine bereits laufende Überprüfung der Gesetzgebung für Passagierschiffe soll nun schneller abgeschlossen werden, sagte die Sprecherin von EU-Verkehrskommissar Siim Kallas in Brüssel.

Der Chef der US-Reedereigruppe Carnival, zu der Costa gehört, Micky Arison, zeigte sich am Dienstag betrübt, dass es Tote gegeben habe. Arison sprach den Familien der Betroffenen sein tief empfundenes Beileid aus. Er hoffe, dass das Unglück keine Auswirkungen auf die Umwelt habe werde, hieß es in einer Stellungnahme der Reedereigruppe in Miami (US-Bundesstaat Florida). dpa

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