Mehr passende Schuhe: Deutsche Füße in 3D vermessen
Stuttgart (dpa/tmn) - Erst der Körper, dann die Füße: Nachdem in den Jahren 2007 und 2008 die Körpergrößen der Deutschen ermittelt wurden, sind nun erstmals seit den 60er Jahren wieder die Füße vermessen worden.
Die Hohenstein Institute in Bönnigheim bei Stuttgart untersuchten in den vergangenen beiden Jahren mit Hilfe von 3D-Scannern des Prüf- und Forschungsinstituts Pirmasens die Füße von rund 5200 Frauen und Männern im Alter von 13 bis 94 Jahren.
Dadurch sei es gelungen, "erstmals die Füße der Erwachsenen richtig zu messen", sagte Martin Rupp von den Hohenstein Instituten. Durch die neuen Daten wüssten Schuhindustrie und -handel nun besser, welche Größen wie häufig vorkommen. Und die Kunden könnten so künftig häufiger ein Paar in ihrer Größe im Geschäft finden.
Die Körpermessung hatte unter anderem ergeben, dass die durchschnittliche Frau in Deutschland in den vergangenen 15 Jahren etwas größer und fülliger geworden ist. Bei den Füßen konnten dagegen keine klaren Trends festgestellt werden, sagte Rupp. Die Ergebnisse der aktuellen Reihenmessung seien aber mit denen vor mehr als 40 Jahren nicht zu vergleichen. Denn damals wurden nur Länge und Weite der Füße mechanisch erfasst, während der moderne 3D-Scanner 35 Stellen bis hoch zum Knie abtastete.
Die aktuellen Körpermaßtabellen sind unterteilt in die Fußtypen schmal, normal und weit. Die Ergebnisse haben laut Rupp gezeigt, dass diese Unterscheidung sinnvoll ist - auch bei Männerfüßen. Doch während manche Hersteller für Frauen seit langem weite und schmale Ausgaben derselben Schuhgröße anbieten, hätten Männer kaum diese Wahl. Und daran werde sich seiner Meinung nach so bald nichts ändern, sagte Rupp. Bisher habe er keine Resonanz der Hersteller auf die Ergebnisse erhalten.
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