Porträt: Nicole Kidman ist eine Weltenbürgerin
Nicole Kidman spielt die legendäre Grace Kelly. Im Kino wie auch privat ist sie eine Frau mit Haltung, die vor allem als Charakterdarstellerin geschätzt wird.
Einmal Australierin, immer Australierin. Auch wenn die Wiege 1967 in Honolulu auf der US-Insel Hawaii stand. So hat Nicole Kidman auch den breiten Dialekt des fünften Kontinents drauf, den sie bei den Dreharbeiten zu dem Thriller „Strangerland“ in der australischen Wildnis braucht. Darin spielt sie eine Mutter, die ihre beiden im Outback verschwundenen Kinder sucht. „Low Budget“ ist angesagt, eine Produktion mit einem niedrigen Etat.
Also, es geht auch ohne die Glamour-Aura des monegassischen Fürstenhauses, wie sie auf „Grace of Monaco“ lastet. Aber auch dieser Film, der soeben in Cannes seine Weltpremiere feierte, passt in das künstlerische Portefeuille des in Australien aufgewachsenen Weltstars Nicole Kidman. Eine moderne, aufgeschlossene Frau setzt sich in einem konservativen Umfeld durch.
Nicole Kidman wird als Charakterdarstellerin geschätzt
Das ist typisch für die 1,80 Meter große Frau, die sich souverän ihre Filmrollen aussucht. Was nicht immer so war. 1990 profitierte sie in dem Fliegerdrama „Days Of Thunder“ noch von der Mitwirkung ihres späteren Ehemanns Tom Cruise. Doch spätestens mit dem ambitionierten Großprojekt „Eyes Wide Shut“ des Regie-Altmeisters Stanley Kubrick zeigte sich, dass Nicole Kidman in dem für viele schwer verdaulichen Ehekrisen-Stück dem baldigen Ex-Partner haushoch überlegen war. Nebenbei fand die Film-Unterwäsche der Schauspielerin in einer Sonderkollektion den Weg in die amerikanischen Textilläden.
Dass Nicole Kidman nicht nur als Hollywood-Schmuckstück, sondern nach der Trennung von Cruise 2001 auch als Charakterdarstellerin geschätzt wird, belegen etwa das Pop-Musical „Moulin Rouge“ oder der Spukfilm „The Others“. In der Schauergeschichte spielte sie eine verhärmte Mutter, die mit ihren unter einer Lichtallergie leidenden Kindern in einem Schloss haust. Kritiker lobten Nicole Kidman als eine Wiedergängerin von Deborah Kerr und – Grace Kelly. Hitchcock hätte an dem gotisch anmutenden Horror seine Freude gehabt.
Für "The Hours" bekam Nicole Kidman einen Oscar
Kaum wiederzuerkennen war Kidman in der Rolle der depressiven Schriftstellerin Virgina Woolf in „The Hours“. Der Film brachte 2003 den überfälligen Oscar.
Abseits des Kinos engagiert sich die „Bürgerin der Welt“, so die Uno, unermüdlich für die Rechte von Frauen und Kindern.
Im Privatleben blieben die zwei adoptierten Kinder nach der Scheidung bei Tom Cruise. Neues Glück fand Nicole Kidman bei dem Countrysänger Keith Urban, mit dem sie zwei Töchter hat. Die jüngere wurde 2010 von einer Leihmutter ausgetragen. Kidman damals: „Ich bin einfach nicht mehr schwanger geworden.“
Die Diskussion ist geschlossen.