Shell verlangt Geld für Luft
Der Tankstellenkonzern weitet sein Pilotprojekt aus, bei dem für die Luft zum Befüllen der Reifen eine Gebühr fällig wird. 120 Tankstellen verlangen bald Geld für den Service.
Günstig ist es zwar meistens nicht gerade, aber dafür bekommt man an Tankstellen so gut wie alles, zu jeder Tages- und Nachzeit. Einer der größten Tankstellenkonzerne, Shell, fügt jetzt noch ein Produkt seiner Verkaufsliste hinzu: Luft.
Die gab es dort zwar bisher auch schon, aber bislang war es nicht mit Kosten verbunden, den Druck seiner Autoreifen zu erhöhen.
Pilotprojekt läuft bereits seit zwei Jahren
Bereits 2011 startete der Tankstellenriese Shell sein Pilotprojekt mit der käuflichen Luft, damals an 20 Stationen bundesweit. Ab dem 21. Januar wird der Konzern diese Maßnahme auf 120 der insgesamt über 2200 Tankstellenstandorte ausweiten, berichtete Shell-Pressesprecherin Cornelia Wolber. In England und den Niederlanden sei der Konzern mit der Maßnahme bereits erfolgreich.
Das Prüfen des Luftdrucks sei weiterhin kostenlos, nur für das Befüllen der Reifen müsse künftig gezahlt werden - pro fünf Minuten einen Euro. Als Grund für die Erweiterung nennt Wolber laut Spiegel Online die "positiven Reaktionen der Autofahrer". Die seien laut der Pressesprecherin bereits, Geld für die Luft zu bezahlen, wenn ihnen dafür saubere und funktionsfähige Geräte zur Verfügung stünden. Shell bietet seinen Kunden für die kostenlose Kontrolle dafür neue Digitalmessgeräte an.
Deutsche prüfen zu selten Reifendruck
Wie Spiegel Online weiter berichtet, ergab eine Umfrage des Reifenhersteller Bridgestone, dass weniger als die Hälfte aller Autofahrer regelmäßig ihren Reifendruck kontrollieren. Das hätte zur Folge, dass rund ein Drittel der Autos auf deutschen Straßen mit zu geringem Reifendruck unterwegs sind. Der TÜV empfiehlt, mindestens einmal pro Monat den Druck zu prüfen, in den Zeiten zwischen der kalten und der warmen Jahreszeit sogar noch häufiger. AZ
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