So wird in Indonesien der Toten gedacht
In Indonesien wird der Tod nicht verdrängt - im Gegenteil: Auf der Insel Sulawesi findet alle drei Jahre ein Fest statt, bei dem Leichen exhumiert und neu eingekleidet werden.
Es sieht aus wie in einem Horrorfilm und wirkt auf Europäer ziemlich ungewöhnlich, doch es ist ein menschliches Trauerritual, dass Jahrhunderte alt ist: Im Hochland der Insel Sulawesi veranstalten die Bewohner alle drei Jahre ein Fest, bei dem ihre Toten ausgegraben, gereinigt und neu eingekleidet werden. Anschließend werden sie der Bevölkerung gezeigt und durch die Dörfer getragen.
Ein wichtiges Ritual
Die Ma'nenen-Zeremonie ist für den Stamm der Toraja ein enorm wichtiges Ritual: Sie glauben, dass die Seele den Gestorbenen zwar verlässt, aber immer in der Nähe bleibt. Die Verbundenheit mit ihren Toten feiern die Toraja mit dem Fest. Nach dem Ritual werden die einbalsamierten Leichname mit der neuen Kleidung und Beigaben wieder in ihre Gräber gelegt. Manche der Exhumierten sind im Übrigen seit mehr als 80 Jahren tot. (AZ)
Die Diskussion ist geschlossen.