Spezialkräfte fassen entflohenen Schwerverbrecher
Ein in Aschersleben entflohener Schwerverbrecher ist von Spezialkräften gefasst worden. Von dem während eines Verwandtebesuchs geflüchteten Manns hatte tagelang jede Spur gefehlt.
Der vor zehn Tagen in Aschersleben geflohene Schwerverbrecher ist gefasst. Spezialkräfte des Landeskriminalamtes hätten den 36-Jährigen am Freitagnachmittag festgenommen, teilte die Behörde am Abend mit. Einzelheiten sollen am Samstag bekanntgegeben werden. Die "Magdeburger Volksstimme" berichtete am Abend, der 36-Jährige sei in Berlin aufgespürt worden.
Verbrecher besuchte Sohn
Der wegen Vergewaltigung und Raubes verurteilte Mann, der seine Strafe im Gefängnis in Burg absitzen muss, hatte am 14. August unter Aufsicht seinen Sohn besucht und dabei seine beiden Bewacher ausgetrickst. Er sperrte die Justizbeamten in der Wohnung ein und verschwand. Danach fehlte von ihm tagelang jede Spur. Wie die Ermittler den Flüchtigen schließlich gefunden haben, blieb am Abend unklar.
Half dem Mann jemand?
Unklar war zudem weiterhin, ob jemand dem 36-Jährigen bei seiner Flucht geholfen hat. Die Magdeburger Polizei hat ein entsprechendes Ermittlungsverfahren eingeleitet, das sich aber gegen unbekannt richtet. Gegen die beiden Beamten, denen der 36-Jährige entkommen war, läuft außerdem ein Disziplinarverfahren.
Konsequenzen im Strafvollzug angekündigt
Sachsen-Anhalts Justizministerin Angela Kolb (SPD) hatte angekündigt, am kommenden Montag über Konsequenzen im Strafvollzug zu berichten, die nach der Flucht gezogen werden sollen. Eine Konsequenz aus der Flucht hatte das Ministerium schon bekanntgegeben: Alle Gefangenen sollen künftig fotografiert werden, wenn sie das Gefängnis einmal verlassen dürfen.
Hintergrund ist, dass das Foto des 36-Jährigen, mit dem nun nach ihm gefahndet wurde, schon knapp drei Jahre alt ist. Der Mann muss eine Haftstrafe bis 2024 mit anschließender Sicherheitsverwahrung verbüßen. (dpa, AZ)
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