Über 200 Tote bei Erdrutsch: Ermittlung gegen Gemeinde
Über 200 Menschen starben bei einem Erdrutsch in Guatemala, 150 werden noch vermisst. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun gegen die Verwaltung - die hätte längst handeln sollen.
Nach dem verheerenden Erdrutsch in Guatemala ist die Zahl der Todesopfer auf mehr als 200 gestiegen. Inzwischen seien 208 Leichen geborgen worden, sagte am Donnerstag eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Julia Barrera. Nach heftigen Regenfällen war in der Nacht zum vergangenen Freitag eine Schlamm- und Gerölllawine auf das Dorf El Cambray II niedergegangen und hatte 125 Häuser zerstört oder beschädigt. Die Zahl der Vermissten wurde mit 150 angegeben.
200 Opfer bei Erdrutsch: Dorf hätte verlegt werden sollen
Der Erdrutsch war die schlimmste Katastrophe, von der Guatemala in diesem Jahr heimgesucht wurde. Bei den Erdbeben der Jahre 2012 und 2014 waren insgesamt 45 Menschen ums Leben gekommen.
Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen ein. Die Behörden hatten die Verwaltung des an Hügeln gelegenen Dorfs in der Nähe der Hauptstadt von Guatemala wegen Erdrutschgefahr mehrfach aufgefordert, das Dorf zu verlegen, was aber nie geschah. Die letzte derartige Aufforderung gab es im vergangenen November.
Die Rettungsdienste rechneten nicht mehr damit, Opfer lebend bergen zu können. Dennoch ging die Suchaktion weiter, mithilfe eines mexikanischen Teams mit Spürhunden. afp
Die Diskussion ist geschlossen.