Unbekannter erschießt Wolf im Schwarzwald - Anzeige erstattet
Ein Unbekannter hat im Schwarzwald einen Wolf erschossen. Ein Politiker hat nun Anzeige erstattet.
Der Wolf war Anfang Juli tot aus dem Schluchsee gezogen worden. Wie eine Untersuchung des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin ergab, war das Tier erschossen worden.
Weitere Infos zum möglichen Tathergang teilte das Umweltministerium des Landes bewusst nicht mit, um die Suche nach dem Täter nicht zu gefährden. Das Töten eines Wolfes stelle eine Straftat dar, für die etwa das Bundesnaturschutzgesetz eine Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder eine Geldstrafe vorsehe, so das Ministerium. Bei der Staatsanwaltschaft Freiburg hieß es, man warte auf die Erkenntnisse des Landes und entscheide dann über Ermittlungen. "Wir haben den Vorgang im Blick", sagte ein Sprecher.
"Einen Wolf zu erschießen ist eine Straftat", sagte auch Umweltminister Franz Untersteller (Grüne). "Ich bedauere es sehr, dass ein Mensch das Leben dieses seltenen Geschöpfes mit Gewalt ausgelöscht hat."
Der aus Niedersachsen stammende Wolf habe bis zum Schluchsee über 600 Kilometer zurückgelegt und sei mindestens zwei Wochen in Baden-Württemberg unterwegs gewesen. Nach Angaben der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) in Freiburg war es dasselbe Tier, das im Juni und Juli bei Überlingen am Bodensee und dann nahe Stockach, Bad Dürrheim und bei Breitnau im Hochschwarzwald gesehen wurde. Hinweise darauf, dass er bei seiner Wanderschaft irgendwelche Nutztiere wie Schafe oder Ziegen angegriffen oder gerissen hat, gebe es nicht, hieß es beim Land.
Immer mehr Wölfe in Deutschland
Wölfe waren in den vergangenen Jahren in immer mehr Bundesländer zurückgekommen. Nach Schätzungen leben derzeit rund 60 Rudel vor allem in Ostdeutschland aber auch in Niedersachsen und neuerdings auch wieder in Bayern.
Laut Naturschutzbund Nabu ist das Schluchsee-Tier seit dem Jahr 2000 bundesweit bereits der 24. illegal getötete Wolf. "Das zeigt, wie wichtig sachliche Aufklärungsarbeit ist", sagte Ingrid Eberhardt-Schad vom Nabu Baden-Württemberg. Offenbar gebe es Menschen, die gezielt Jagd auf Wölfe machten, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. dpa/AZ
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