Vier Fliegerbomben an einem Tag in Oranienburg entschärft
In Brandenburg konnten Tausende Menschen von Freitagmorgen bis weit nach Mitternacht nicht in ihre Häuser. Gleich vier Fliegerbomben mussten in Oranienburg entschärft werden.
Nach der Entschärfung von Weltkriegsbomben normalisiert sich die Situation im brandenburgischen Oranienburg (Oberhavel). Der Sperrkreis von 1000 Metern um den Fundort wurde aufgehoben. Etwa 4300 Menschen konnten kurz nach Mitternacht in ihre Wohnungen zurück. Seit Freitagmorgen hatten sie ausharren müssen. Gleich vier Blindgänger musste der Kampfmittelräumdienst unschädlich machen.
Oranienburg gehört bundesweit zu den Städten, die besonders mit Weltkriegsmunition belastet sind. Seit 1990 wurden etwa 190 Bomben in der Stadt nördlich von Berlin gefunden. Bis zu 300 weitere werden noch im Erdreich vermutet. Rund 20 000 Bomben sollen im Zweiten Weltkrieg auf die Stadt abgeworfen worden sein. Oranienburg war damals ein großer Standort der Rüstungsindustrie.
Doch auch für die Stadt war es dieses Mal eine heikle Situation. "So was haben wir hier noch nicht erlebt", sagte Stadtsprecherin Susanne Zamecki. Die 250-Kilo-Bomben mit chemischem Langzeitzünder waren alle auf einem Grundstück gefunden worden. Besonders schwierig war, dass zwei der Sprengkörper amerikanischer Herkunft übereinanderlagen.
Am Vormittag hatte der Kampfmittelräumdienst mit seiner Arbeit begonnen. Die erste Bombe wurde gegen 14.30 Uhr unschädlich gemacht, die zweite gegen 16.30 Uhr, die dritte um 19.50 Uhr - um 23.30 Uhr folgte dann das vierte Exemplar.
Die Kosten des Einsatzes bezifferte die Stadt auf etwa 400 000 Euro - damit war es eine der teuersten Aktionen. Unter anderem musste das Grundwasser auf dem Terrain direkt neben der Havel gesenkt werden. dpa
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