Waldbrand an Costa Blanca: Polizei sucht nach Brandstiftern
Nach dem Waldbrand an der spanischen Costa Blanca gibt es seit Dienstag Entwarnung. Nun läuft die Suche nach den Brandstiftern.
Nach dem verheerenden Waldbrand an der spanischen Costa Blanca gibt es Entwarnung. Das Feuer in der beliebten spanischen Urlaubsregion war am Dienstag praktisch unter Kontrolle. Es gebe keine Flammen mehr, berichtete der Fernsehsender "RTVE" unter Berufung auf die zuständigen Behörden.
Die meisten der rund 1400 Menschen, die seit Sonntag in der betroffenen Region um den Badeort Jávea aus rund 20 Wohnsiedlungen in Sicherheit gebracht worden waren, hätten schon am Montagabend wieder nach Hause zurückkehren können, hieß es. Unter ihnen waren auch deutsche und britische Touristen. Nach einer vorläufigen amtlichen Bilanz wurden 812 Hektar Wald zerstört. Auch mehrere Villen brannten nach Zeugenaussagen nieder.
Costa Blanca: Waldbrand in Spanien fraß sich bedrohlich schnell weiter
Die Feuerfront hatte sich durch ein ausgetrocknetes Waldgebiet bedrohlich schnell Richtung Benitatxell gefressen. Die Feuerwehrteams seien nun vor allem darum bemüht, ein Wiederaufleben der Flammen zu verhindern, hieß es. Wegen der Temperaturen von über 30 Grad und der geringen Luftfeuchtigkeit sei weiterhin höchste Wachsamkeit geboten.
Der erste Brand ist laut der spanischen Zeitung "El País" am Sonntagnachmittag gegen 16 Uhr nahe Benitatxell (am Rande von Cumbre del Sol) ausgebrochen, er habe sich dann Richtung Jávea ausgebreitet.
Auf Fotos und Videos, die in sozialen Medien veröffentlicht wurden, war zu sehen, wie nahe die Flammen besiedelten Gegenden nördlich von Alicante in der Region Valencia kamen. Mehrere Häuser und rund 320 Hektar Land wurden durch das Feuer zerstört. Das teilten die Einsatzkräfte mit.
Über der Küste standen dichte Rauchwolken. Fast 300 Feuerwehrleute waren am Montag im Einsatz gegen die Flammen, auch Löschflugzeuge waren im Einsatz.
Waldbrand: Suche nach dem Brandstifter
Die Behörden sind unterdessen sicher, dass das Feuer gelegt wurde. "Ein Schuft, ein Schwein hat das Feuer verursacht", erklärte Ximo Puig, Chef der Regionalregierung der Autonomen Gemeinschaft Valencia. Die Behörden riefen die Bewohner der Region in der Provinz Alicante auf, bei der Suche nach dem Brandstifter zu helfen. Der Unbekannte soll an mehreren Stellen Feuer gelegt haben. Vier Brandherde würden zur Zeit von der Polizeieinheit Guardia Civil untersucht, hieß es.
Jávea ist ein auch bei Urlaubern beliebtes Hafenstädtchen mit etwa 30.000 Einwohnern im Norden der Costa Blanca. Der Ort gehört zur Provinz Alicante. Besonders der Strand Playa del Arenal zieht Touristen an. Hier war am Sonntagabend ebenfalls kurzzeitig ein Feuer ausgebrochen, das aber schnell gelöscht werden konnte.
Der Präsident der Region Valencia, Ximo Puig, sprach von "Umweltterrorismus", der nicht nur das Naturerbe Spaniens bedrohe, sondern ein "Anschlag auf die Menschen" sei. Angesichts extremer Hitze und wenige Regen ist die Waldbrandgefahr in ganz Spanien derzeit sehr hoch. dpa/fla
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