AOK Sachsen-Anhalt erhebt bis 2013 keine Zusatzbeiträge
Die AOK Sachsen-Anhalt hat angekündigt, bis 2013 keine Zusatzbeiträge zu erheben. Die Gesundheitskasse erwartet für das Jahr 2011 einen Überschuss.
Die AOK Sachsen-Anhalt will bis 2013 keine Zusatzbeiträge erheben. Das versprach der designierte Vorstand Ralf Dralle vergangene Woche in Magdeburg. "Die AOK Sachsen-Anhalt ist sehr gut aufgestellt. Wir zeichnen uns durch ein hohes Maß an finanzieller Stabilität und Wachstum bei den Versichertenzahlen aus", sagte Dralle. Laut AOK seit Jahresanfang fast 30.000 neue Versicherte zur Gesundheitskasse gekommen. Zudem wird für das Jahr 2011 ein Überschuss erwartet.
Politische Rahmenbedingungen verschlechtern sich
Mit gemischten Gefühlen blickt Dralle jedoch auf die kommenden Jahre. So würden sich die politischen Rahmenbedingungen zunehmend verschlechtern. "Die Menschen in Sachsen-Anhalt profitieren vom Gesundheitsfonds, aber es besteht die dringende Notwendigkeit, einen Methodenfehler im Finanzierungssystem zu beseitigen", sagte er. "In der jetzigen Ausgestaltung werden vor allem alte und schwer kranke Menschen diskriminiert. So werden nur ein Teil der im Krankheitsfall tatsächlich entstehenden Kosten bei schwerstkranken und alten Menschen tatsächlich berücksichtigt.
Junge und gesunde Versicherte sind dagegen überfinanziert. Gerade Bundesländer wie Sachsen-Anhalt, die einen besonders hohen Anteil älterer und kränkerer Menschen verzeichnen, sind durch diesen Fehler systematisch benachteiligt."
Als "Mogelpackung" bezeichnete Dralle in diesem Zusammenhang das geplante Versorgungsgesetz. Nun drohten den Versicherten bundesweit Mehrausgaben von bis zu zwei Milliarden Euro. Nur ein Bruchteil davon fließe direkt in die Bekämpfung der in einigen ländlichen Regionen drohenden Unterversorgung. AZ
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