AfD: Vize Henkel warnt seine Partei vor zu rechtem Kurs
Die Alternative für Deutschland hat die Wahlen in Hamburg und Bremen im Blick und hofft auf weitere Erfolge. Doch angesichts von Pegida schwelt ein Streit um den richtigen Kurs.
Hans-Olaf Henkel, der Vizevorsitzende der Alternative für Deutschland, hat seine Partei vor dem an diesem Freitag beginnenden Parteitag indirekt vor einem zu rechten Kurs gewarnt.
Neue Satzung für Alternative für Deutschland
Der passionierte Segler wählte dabei ein Bild aus der Seefahrt. "Im Überschwang erfolgreicher Wahlergebnisse orientierten sich einige auf der Kommandobrücke nicht mehr an dem Licht der Sterne, also unserem Wahlprogramm, sondern an den Lichtern anderer vorbeifahrender Schiffe, zum Beispiel an Pegida", schreibt der Europaabgeordnete in einem Gastbeitrag für das "Handelsblatt". "Mit einer Satzungsänderung ist die Gefahr eines Schiffbruchs aber noch nicht beseitigt. Wären Versuche erfolgreich, die ganze Mannschaft auf die Steuerbordseite abzukommandieren, würde unser Schiff Schlagseite bekommen und untergehen." Die Steuerbordseite ist die rechte Seite eines Schiffes.
Die Alternative für Deutschland will sich auf ihrem Parteitag in Bremen eine neue Satzung geben, in der auch eine neue Struktur der Spitze beschlossen werden soll. Die AfD soll demnach von Dezember an von nur einem Vorsitzenden geführt werden. Bislang stehen ihr drei Sprecher vor: neben dem Ökonomie-Professor Bernd Lucke noch Frauke Petry und Konrad Adam.
Beim Parteitag der Alternative für Deutschland dürfte es auch eine Richtungsdebatte geben. Der nationalkonservative Flügel um die sächsische Landesvorsitzende Petry und den brandenburgischen AfD-Chef Alexander Gauland will am rechten Rand um Wählerstimmen werben. Andere setzen auf einen wirtschaftsliberalen und wertkonservativen Kurs.
Die AfD und ihr Profil
Henkel forderte, ""Blinde Passagiere", die sich zum Beispiel in Gestalt von Ausländer- und Demokratiefeinden an Bord geschlichen haben, im nächsten Hafen wieder abzusetzen". Er sprach sich für ein eigenständiges Profil aus, damit "die AfD weder nach Steuerbord noch nach Backbord Schlagseite bekommt" und bei den Wahlen in Hamburg (15. Februar) und Bremen (10. Mai) wieder erfolgreich ist. AZ/dpa
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