Kirchenvertreter üben Kritik an Pegida: Vereinigung sei "unchristlich"
Der frührere EKD-Chef Nikolaus Schneider hat scharfe Kritik an Pegida geübt. Das Abendland könne nicht verteidigt werden, indem der Islam als Feind ausgerufen werde.
Der frühere EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider hat die islamfeindliche Pegida-Bewegung scharf kritisiert. "Von der Zielsetzung her ist Pegida unchristlich", sagte Schneider der in Düsseldorf erscheinenden Rheinischen Post vom Montag. Er begrüßte zugleich die Entscheidung des Erzbistums Köln, während der am Montagabend geplanten dort, die Beleuchtung des Kölner Doms abzuschalten, um den Pegida-nahen Protesten keine Kulisse zu bieten.
Zu den Werten des Abendlandes gehörten auch die Religionsfreiheit und das Eintreten für die muslimischen Flüchtlinge, sagte Schneider. "Wir können nicht das Abendland verteidigen, indem wir den Islam als Feind ausrufen." Deshalb gelte: "Christen haben auf diesen Kundgebungen nichts zu suchen."
Schneider: Christen haben auf Pegida-Demos "nichts zu suchen"
Grundsätzlich sprach sich Schneider gleichwohl dafür aus, den Dialog mit den zu suchen, die am Abend auch erneut in Dresden sowie unter dem Namen "Bärgida" in Berlin auf die Straße gegen wollen. Er äußerte sich allerdings skeptisch, was die Erfolgschancen eines solchen Dialogs angehe: "Das Problem ist, dass die meisten gar nicht diskutieren wollen", denn "sobald Argumente ausgetauscht werden, sind die ja am Ende".
Der frühere Präsident des lutherischen Weltbundes, Christian Krause, bezeichnete die Verwendung christlicher Symbole auf Pegida-Demonstrationen als "pervers". "Wenn ich sehe, dass da schwarz-rot-gold angestrichene Kreuze hochgereckt werden, gruselt es mich", sagte Krause dem Kölner Stadt-Anzeiger vom Montag. Pegida steht für "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes". afp
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