Mesale Tolu bleibt in Haft
Türkisches Gericht sieht Fluchtgefahr
Die deutsche Übersetzerin und Journalistin Mesale Tolu bleibt vorerst in türkischer Untersuchungshaft. Das entschied das zuständige Gericht in Istanbul bei einer routinemäßigen Haftprüfung, wie ihre Anwältin sagte. Das Gericht habe die Entscheidung unter anderem mit Fluchtgefahr begründet. Der deutsche Botschafter in Ankara, Martin Erdmann, hat Tolu in der Haft besucht. Es gehe ihr und ihrem Sohn den Umständen entsprechend gut, teilte das Auswärtige Amt am Abend mit. Erdmann hatte am Dienstag bereits Welt-Korrespondenten Deniz Yücel und Menschenrechtler Peter Steudtner im Gefängnis Silivri besucht. Der Haftprüfungstermin von Tolu war um einen Tag verschoben worden. Bis zum Prozessauftakt am 11. Oktober findet noch ein weiterer Prüfungstermin statt. Tolu arbeitete für die regierungskritische Nachrichtenagentur ETHA. Wegen „Terrorpropaganda“ und „Mitgliedschaft in einer Terrororganisation“ drohen ihr bis zu 15 Jahre Haft. (dpa, afp)
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