Sagt Venetien „sì“?
Norditalienische Regionen stimmen über mehr Eigenständigkeit ab
Die italienischen Regionen Lombardei und Venetien haben gestern über mehr Autonomierechte abgestimmt. Die Menschen durften entscheiden, ob die Regionen „zusätzliche“ Autonomierechte erhalten sollen. Um eine Abspaltung ging es nicht. Umfragen sahen einen leichten Vorsprung für die Befürworter von mehr Eigenständigkeit. Erste Ergebnisse gab es aber erst in der Nacht. Die Wahllokale waren bis spätabends geöffnet.
In Venetien musste die Wahlbeteiligung bei mehr als 50 Prozent liegen, damit das Abstimmungsergebnis als gültig anerkannt wird. In der Lombardei war ein solches Quorum nicht vorgesehen.
Die Regionen Lombardei und Venetien sind, ähnlich wie Katalonien in Spanien, eine starke wirtschaftliche Kraft im Land. Rund 30 Prozent steuern die beiden Nordregionen zum Bruttoinlandsprodukt Italiens bei. Beide Regionen nehmen rund 70 Milliarden Euro mehr an Steuern und Gebühren ein, als sie wieder ausgeben – eine riesige Summe, von der die Regionalpräsidenten nur die Hälfte an Rom abführen wollen. (afp)
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