Pezzoni erhebt schwere Vorwürfe gegen 1. FC Köln
Weil ihn mutmaßliche Hooligans bedrohten, steht Kevin Pezzoni nicht mehr im Kader des FC Köln . Jetzt erhebt er Vorwürfe gegen den Club. Doch der wehrt sich.
Er wirft dem FC Köln in der Angelegenheit fehlende Rückendeckung vor. "Ich hatte gehofft, dass die Verantwortlichen sich hinter mich stellen und versuchen, mich zu schützen", sagte der 23 Jahre alte Verteidiger der "Welt am Sonntag" in einem Interview. "Eigentlich sollte ein Verein dazu in der Lage sein, seine Spieler vor den Fans zu schützen. Das war in diesem Fall nicht so."
Pezzoni: "Ich wollte meinen Vertrag nie auflösen"
Pezzoni widersprach der Darstellung des Fußball-Zweitligisten, wonach der Kontrakt auf seine Bitte hin aufgelöst worden sei. "Ich wollte nie meinen Vertrag auflösen. Der Vorschlag wurde vom Verein an mich herangetragen", sagte er. Ihm sei es so vorgekommen, als ob nur "auf eine günstige Gelegenheit gewartet wurde, um mich loszuwerden". Der 1. FC Köln hatte hingegen am vergangenen Samstag auf seiner Homepage erklärt: "Mit der Vertragsauflösung haben wir seiner ausdrücklichen Bitte entsprochen."
Pezzoni hat nach eigenen Angaben nur zugestimmt, weil er nicht in einem Verein bleiben wollte, der ihm in solch einer Situation die Trennung anbiete, anstatt für ihn zu kämpfen: "Meine Situation wäre ja nicht besser geworden. Wer weiß, ob nach dem nächsten schlechten Spiel die Typen plötzlich in meiner Wohnung gestanden hätten statt nur davor." Pezzoni war von mutmaßlichen Hooligans bedroht worden und hatte daraufhin seinen Vertrag mit den Kölnern aufgelöst.
1. FC Köln weist Anschuldigungen zurück
Der Fußball-Zweitligist 1. FC Köln hat die Kritik seines früheren Spielers Kevin Pezzoni wegen fehlender Rückendeckung unterdessen zurückgewiesen. "Der 1. FC Köln hat alles getan, um Kevin Pezzoni in angemessener Weise zu schützen", erklärte der Vorsitzende der FC-Geschäftsführung, Claus Horstmann, am Samstagabend. "Wir haben ihm jegliche Unterstützung gegeben, und der Trainer hat ihm sein Vertrauen geschenkt. Die von ihm nun erhobenen Vorwürfe sind substanzlos, unangebracht und schaden ihm selbst am meisten."
Horstmann zufolge gab es von Seiten der Vereinsführung keine Überlegungen, sich von Pezzoni zu trennen. Diese Gedanken habe man sich erst gemacht, als der Verteidiger am 29. August gegenüber der sportlichen Führung den ausdrücklichen Wunsch geäußert habe, im Spiel gegen Cottbus nicht auflaufen zu müssen. Pezzoni habe sich in einer SMS nach der Vertragsauflösung ausdrücklich für die Unterstützung bedankt, betonte Horstmann.
"Wenn wir jetzt mit diesen Themen an die Öffentlichkeit gehen, dann nur, weil wir uns dazu durch die Äußerungen von Kevin Pezzoni gezwungen sehen. Es geht um die Glaubwürdigkeit und das Image des 1. FC Köln und seiner Verantwortlichen", meinte Horstmann weiter. dpa/AZ
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