Zeigt her eure Neon-Füße
Sami Khedira und Mesut Özil tragen ihn, den neonfarbenen Fußballschuh. Auch Jérôme Boateng und Miroslav Klose - die haben sich allerdings für die klassische Variante entschieden.
Der neue Fußballschuh aus der Clash Collection der Firma Nike erweckt Aufsehen. Im wahren Sinne des Wortes. Die verschiedenen Modelle leuchten in krachigem Weiß-Rot, Weiß-Blau oder Weiß-Grün. Mit Ausnahme einer Ausführung, die traditionell in weiß-schwarz daher kommt. Zu jedem Fußball-Großereignis entwerfen die Designer namhafter Sportmarken wie Nike, Adidas oder Puma neue Kollektionen. Seit einiger Zeit vor allem solche, die optisch auffallen. „Natürlich spielt auch der Aspekt eine Rolle, dass manche Farbkombination am Bildschirm einfach besser zu sehen sind als andere“, erklärt Philipp Obenaus vom amerikanischen Hersteller Nike, „daher gibt es auch kein weiß-hellgelbes Modell, denn das würde im Fernsehen vom Auge als farblos eingestuft werden.“
Verschiedene Schuhe für verschiedene Positionen
Neben dem optischen Unterschied ist in erster Linie jedoch der jeweilige Einsatzzweck ausschlaggebend. Natürlich vor allem für die Sportler selbst. „Der spielkontrollierende Fußballer aus dem Mittelfeld wird sich am ehesten für die weiß-blaue Variante entscheiden“ sagt Obenaus. Die asymmetrische Schnürung vergrößere die Oberfläche, die den Ball führt. So soll in erster Linie Mittelfeldspielern eine bessere Ballkontrolle ermöglicht werden. Deswegen trägt ihn auch Khedira. Fragt sich, warum die Abwehr von einem solchen Vorteil weniger profitieren möchte.
Material, Schnitt und Verarbeitung des Schuhs variieren innerhalb der Kollektion. Generell könne jedoch jeder Spieler selbst bestimmen, was er trägt. Özil bevorzugt die weiß-rote Version, die laut Hersteller die Schnelligkeit im Spiel fördern soll. Einem Neu-Arrangieren der Stollen sei Dank. Ob der Schuh am Fuß des Deutschen bereits hielt, was Nike verspricht, bleibt dem Betrachter überlassen.
Farbpsychologie beim Schuhdesign
Auch die psychologischen Effekte der Neontöne spielen eine Rolle. „Die auffallenden Farben unterstützen das schnelle Wiedererkennen der Mitspieler untereinander“ so Nike. Gut, dass sich die deutschen Spieler auch am Trikot ihrer Mitspieler orientiert haben, denn auch Wesley Sneijder aus dem Team der Niederlande trägt den Schuh bei der EM 2012: In weiß-grün angeblich der Garant für noch mehr Ballgefühl.
Fest steht, dass Nike nicht der einzige Hersteller auf dem Markt ist, der dem Trend zu mehr Farbe am Fuß folgt. Auch bei der deutschen Konkurrenz Adidas antwortet das Design auf den Wunsch der jüngeren Generation nach „Farbe und Spritzigkeit“. Deren EM-Modell präsentiert sich in Rot- und Blautönen. Nicht weniger hervorstechend.
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