Ein klares Jein zum Klassenerhalt des FC Augsburg
Wenn der FC Augsburg jetzt immer unentschieden spielt, reicht das dann zum Klassenerhalt? Der Fachmann antwortet darauf entschlossen - mit einem klaren Jein.
Der Aufstieg des FC Augsburg hat es mit sich gebracht, dass nun auch in unserer unmittelbaren Umgebung von fachfremden Personen fußballspezifische Themen angesprochen werden.
Nach dem 1:1 der „Augschburger“ in Kaiserslautern zum Beispiel wurde bei der Nachbetrachtung die Frage gestellt: Wenn der FCA jetzt immer unentschieden spielt, reicht das dann zum Klassenerhalt? Der Fachmann antwortet darauf entschlossen mit einem klaren Jein. Er verweist auf das 40-Punkte-Gesetz. Vierzig Zähler in 34 Spielen – damit sei alles klar, man sei über den Berg, das rettende Ufer sei erreicht, das Klassenziel geschafft . . .
So sprechen Kenner der Materie. Aber wissen sie, wovon sie sprechen? Ein Blick auf die Abschlusstabellen der vergangenen zehn Jahre zeigt: 40 Punkte reichen reichlich. Sehen wir die Mannschaften an, die seit 2002 auf dem 16. Platz lagen (und damit entweder abgestiegen sind oder seit 2009 wieder Relegationsspiele gegen den Dritten der zweiten Liga bestreiten). Die Sechzehnten, die es zu überbieten gilt, hatten maximal 36 Punkte und minimal 30 Punkte gesammelt. Der Schnitt lag bei 32,8 Punkten.
Daraus folgt: Sollte der FCA auch in den nächsten 32 Partien jeweils einen Punkt holen, könnte das genügen, könnte er auch ohne Sieg erstklassig bleiben. Allerdings, sollte die Saison vom Durchschnitt abweichen, dann könnte der Unentschieden-FCA auch ohne Niederlage absteigen.
Schon um der Nerven ihrer Fans willen sollten die Augsburger also auch mal gewinnen und möglichst schnell 40 Punkte holen. Dass sie das Zeug dazu haben, das deutete sich in Kaiserslautern an.
Die Bayern werden sich steigern müssen
Etwas höhere Ziele hat sich der FC Bayern gesteckt. Drei Punkte aus zwei Spielen – wenn die Münchner so weitermachen, reicht das zum Titel? Darauf jetzt tatsächlich ein klares Nein. Sollte der FCB weiter mal gewinnen, mal verlieren, hätte er am Ende 51 Punkte. Das reicht nicht. Auch hier der Blick auf die Tabellen: In den vergangenen zehn Jahren hatten die Zweiten (die es zu überbieten gilt) zwischen 59 und 70 (!) Punkte geholt. Die Bayern werden sich in jedem Fall deutlich steigern müssen.
Mainz und Hannover dagegen müssen das nicht. Zwei Spiele, zwei Siege – mehr geht nicht.
Aber, Frage an den Fachmann: Geht das so weiter mit den Außenseitern? Vor einem Jahr hätte der Experte mit überlegenem Lächeln erklärt, dass die Tabelle nach dem zweiten Spieltag nur eine Momentaufnahme darstelle, dass sich am Ende selbstverständlich die Schwergewichte der Liga nach vorne schieben würden.
Das war vor einem Jahr. Und dann sind Mainz und Hannover doch oben dabei geblieben. Deshalb dürfte der Fachmann auf die Frage, ob Mainz und Hannover Chancen auf einen Spitzenplatz besitzen, inzwischen mit einem entschlossenen Jein antworten.
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