FC Augsburg: Bellinghausen beschimpft Balljungen
Beim Sieg des FCA gab es eine unschöne Szene an der Außenlinie: Axel Bellinghausen beschimpfte einen Balljungen, weil der den Ball zu schnell zum Gegner geworfen habe. Ein grobes verbales Foul, meint Herbert Schmoll
Keine Frage, der knappe und sicherlich auch glückliche 2:1-Sieg des FC Augsburg gegen Union Berlin am Freitagabend ließ das Stimmungsbarometer im Lager des FCA wieder etwas nach oben steigen.
Das waren drei Punkte für die Moral, waren sich hinterher eigentlich alle Beteiligten einig, auch wenn Andreas Rettig nach dem Last-Minute-Siegtreffer von Stephan Hain kräftig durchatmen musste und von einem "Duselsieg ohne wenn und aber sprach". Egal, auch der Manager des Augburger Zweitligisten schöpfte neue Hoffnung "dass wir jetzt wieder auf den richtigen Weg kommen".
Wie blank allerdings bei den Augsburgern die Nerven nach vier Niederlagen in Folge lagen, verdeutlichte eine Szene nach dem Führungstreffer der Gäste. Axel Bellinghausen, auch an diesem Abend wieder einer der besten Spieler im Trikot der Gastgeber, hatte offenbar in einem Balljungen einen Mitschuldigen für das Berliner Tor gefunden.
Der junge Mann habe den Ball nach Bellinghausens Meinung aus dem Seitenaus zu schnell dem Gästespieler Paul Thomik zum fälligen Einwurf zugeworfen. Noch auf dem Spielfeld schnauzte Bellinghausen den jungen Burschen kräftig an und wiederholte seine Kritik auch nach Spielende nochmals nachhaltig in den Katakomben der Arena.
Dass nach dem Berliner Einwurf auch einige seiner Teamkollegen ganz schlecht aussahen, dies blendete Bellinghausen jedoch aus.
Die Schelte für den jungen Nachwuchskicker auf dem Rasen und den dort herrschenden Emotionen war vielleicht noch nachvollziehbar, diese aber nach Spielende nochmals zu untermauern, dagegen völlig deplaziert und ein grobes verbales Foul.
Dem Verteidiger, sonst ja auch nicht gerade auf den Mund gefallen, wäre anschließend ein vernünftiges Gespräch mit dem Balljungen viel besser zu Gesicht gestanden. Zumal die Profis immer wieder für den Fair-play-Gedanken werben. Deshalb nachträglich die Gelbe Karte für Axel Bellinghausen. Von Herbert Schmoll
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