FCA holt wichtigen Punkt im Kellerduell
Trotz einer vielversprechenden Vorstellung haben die Augsburger Bundesliga-Neulinge dem 1. FC Kaiserslautern im Kellerkrimi nur einen Punkt abgejagt.
Mit einem 2:2-Unentschieden musste sich der FC Augsburg im ersten Rückrunden-Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern begnügen. Ein gewonnener oder zwei verlorene Punkte? Diese Frage stellten sich die Augsburger Zuschauer. Fakt ist, dass sich die Gastgeber letztlich nach 90 spannenden Minuten mit diesem Resultat begnügen mussten und nicht so recht wussten wie sie dieses einzuordnen haben. Manager Andreas Rettig kommentierte das Ergebnis beim Bezahlsender Sky so: "Es war ein packender Abstiegsfight. Wichtig war, dass wir ein anderes Gesicht als bei der Niederlage in Freiburg gezeigt und alles gegeben haben. Leider sind wir mit unseren Chancen fahrlässig umgegangen. Aber es hilft nicht, darüber zu lamentieren. Mal sehen, was der Punkt noch Wert ist." Trainer Luhukay war weniger diplomatisch: "So viele hundertprozentige Chancen darf man auf einem solchen Niveau nicht auslassen. Wir müssen mehr aus unseren Möglichkeiten machen - wir brauchen Siege, keine Unentschieden", stellte der Coach heraus.
Brinkmann für Sinkala
Eine Nachtschicht legten vor dem Spiel rund 60 freiwillige Helfer ein. Sie befreiten ab drei Uhr morgens den Rasen und die Ränge der Arena vom Neuschnee. Jos Luhukay veränderte seine Anfangsformation in diesem vermutlich wegweisenden Spiel gegenüber der Freiburg-Pleite nur auf einer Position. Für Andrew Sinkala brachte der Augsburger Coach Daniel Brinkmann. Passen musste dagegen der Winter-Neuzugang Jan Moravek. "Er ist noch nicht soweit", begründete Luhukay das Fehlen des an einer Oberschenkelzerrung laborierenden ehemalige Schalkers.
Lauterns Coach Kurz musste seine Mannschaft, die zum Rückrundenstart gegen Bremen 0:0 spielte, umbauen. Stürmer Dorge Kouemaha zog sich im Spiel gegen Bremen einen Adduktoren-Riss zu und muss sechs Wochen aussetzen. Pierre De Wit fehlte zudem krankheitsbedingt. Da Itay Shechter als weiterer Angreifer noch für eine Partie rotgesperrt war, feierte Neuzugang Sandro Wagner (von Werder Bremen) sein Debüt im Trikot der Roten Teufel.
20 Minuten war der FCA dominierend
Wagner und seine Kollegen sahen sich von Beginn an einem couragiert und mit viel Elan agierendem FC Augsburg gegenüber. 20 Minute spielten die Hausherren die Pfälzer fast an die Wand. Beflügelt natürlich von der frühen Führung. Bereits nach drei Minuten hämmert Marcel de Jong einen Freistoß (Tobias Werner bereitete vor) zum 1:0 in die Maschen. Lautern wurde in die Defensive gedrängt, das Luhukay-Team versäumte es allerdings die Führung auszubauen. Fast unfassbar wie Tobias Werner ein präzises Zuspiel von Torsten Oehrl völlig freistehend aus etwa 10 Metern verballert (14. Minute). Eine Schlüsselszene, denn nach etwa 20 Minute kam der Gast etwas besser ins Spiel.
Trotzdem, der Ausgleich fiel fast aus dem Nichts. Nach einem Freistoß reagierte zunächst Augsburgs Schlussmann Simon Jentzsch prächtig, doch im Nachsetzen köpfte Florian Dick zum 1:1 (22.) ein. Offenbar ein Schock für das Luhukay-Team, das sich völlig zurückzog, nur noch reagierte und dem Traditionsklub die Initiative überließ. Und trotzdem hätte der FCA mit einer Führung in die Pause gehen müssen Sascha Mölders brachte die nächste dicke Möglichkeit aus elf Metern nicht im Kasten von FCK-Keeper Kevin Trapp unter. Die Augsburger Zuschauer verzweifelten schier, zurecht. Und mussten gleich den nächsten Tiefschlag einstecken, denn nur drei Minute nach Wiederanpfiff gingen die Gäste in Führung. Wieder nach einer Standardsituation, erneut sah die Hintermannschaft der Hausherren nicht gut aus und wieder war Dick der Torschütze.
Pfeifkonzert für Mölders
Der FCA schien nun auf der Verliererstraße zu sein, hatte aber Dusel, dass Sahan für den Gast nur die Querlatte traf. Doch die nächste Riesenmöglichkeit vergab wieder Mölders. Seine letzte Aktion, denn Luhukay nahm den glück- und erfolglosen Stürmer, der mit einem wütenden Pfeifkonzert verabschiedet wurde, vom Rasen (65.). Stephan Hain kam und schlug sofort zu. Der Aufstiegsheld war gerade 20 Sekunden im Spiel, als er ein herrliches Zuspiel von Hosogai zum 2:2-Ausgleich verwandelte. Die Schlussphase verlief dann hochdramatisch. Der ebenfalls eingewechselte Marcel Ndjeng verballerte die nächste Einschussmöglichkeit, auf der anderen Seite scheiterte Sandro Wagner an Simon Jentzsch. In der Nachspielzeit blieb bei den Augsburgern fast nochmals das Herz stehen. Brinkmann attackierte Jörgensen im Strafraum, doch die Pfeife von Schiedsrichter Manuel Gräfe blieb zum Glück für die Hausherren stumm. (mit dpa)
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