Weinzierl und Reuter kritisieren die Einstellung einzelner Spieler
Nach vier Spielen ohne Sieg sucht man beim FC Augsburg nach Erklärungen. Vor allem die Einstellung einzelner Spieler haben Manager und Trainer zuletzt nicht gefallen.
Beim FC Augsburg war man gestern beim ersten Training nach der 1:2-Niederlage in Paderborn immer noch verschnupft. Deswegen konnte Innenverteidiger Ragnar Klavan, 29, mit einer Erkältung auch nicht mittrainieren. Deswegen machte FCA-Manager Stefan Reuter auch bei strahlendem Sonnenschein keinen glücklichen Eindruck. Er vermutet, dass der frühzeitige Klassenerhalt der Mannschaft nicht gutgetan hat.
„Wenn das Saisonziel erreicht ist, lässt man unterbewusst vielleicht ein paar Prozent nach. Das kann in der Bundesliga entscheidend sein.“ Denn dort geht es um Kleinigkeiten und an den Kleinigkeiten hapert es derzeit. Es fehlt überall ein wenig. Wie ein roter Faden zieht sich das Verletzungspech seit November durch die Saison. Jetzt fallen Caiuby und Shawn Parker aus.
Trainer Markus Weinzierl sagt: „Wir haben noch nie gejammert und werden auch jetzt nicht jammern, auch wenn Caiuby es vorne zuletzt gut gemacht hat. Wir müssen schauen, dass wir als Mannschaft wieder 100 Prozent geben und das hängt nicht an Namen.“
Weinzierl kündigt „klare Ansprachen und harte Arbeit“ an
Die Einstellung einzelner Spieler hat ihm die letzten Wochen überhaupt nicht gefallen. „In der Bundesliga wird ein Spiel mit den letzten zwei, drei Prozent entschieden, da sind wir nicht hingekommen. Es ist menschlich, in dieser Situation ein bisschen nachzulassen, aber das darf nicht passieren.“ Die Höhenluft mit Platz sechs scheint einigen FCA-Profis zu Kopf gestiegen zu sein, findet auch Weinzierl: „Uns hat es so erwischt, wie es im Erfolgsfall häufig der Fall ist. Der Erfolg hatte auch negative Begleiterscheinungen. Bei einigen Spielern zumindest und dann reicht es als Mannschaft einfach nicht.“
Mit „klaren Ansprachen und harter Arbeit“ will er die Trendwende schaffen. Trotz Frühlingstemperaturen ist das Klima beim FCA derzeit frostig. So sollen am Sonntag nach dem Spiel in der Kabine deutliche Worten gefallen sein. Ob sie fruchten? Die kommenden Gegner mit dem VfB Stuttgart (Sa., 18.30 Uhr in der SGL-Arena) und dem Hamburger SV werden nicht leichter, sagt Weinzierl: „Sie stehen mit dem Rücken zur Wand. Was das bedeutet, hat man in Paderborn gesehen. So wird es auch gegen den VfB sein. Der wird mit dem Heimsieg im Gepäck Vollgas geben. Da müssen wir uns wehren.“ ötz
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