Zwangspause für Jan Moravek
Der FC Augsburg muss im wichtigen Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern nochmals auf seinen verletzten Winter-Neuzugang Jan Moravek verzichten.
Im Fußball ist vieles nicht planbar, am allerwenigsten die Ergebnisse. Diese bittere Erfahrung mussten sie beim FC Augsburg in der vergangenen Woche machen. Statt mit einem positiven Resultat in die Rückrunde zu starten, gab es im Kellerderby beim SC Freiburg eine bittere 0:1-Niederlage. Einen Tag nach der Schlappe war die Stimmung auf dem Tiefpunkt, doch vor dem ersten Heimspiel nach der Winterpause am Samstag (15.30 Uhr/SGL-Barometer) gegen den 1. FC Kaiserslautern ist das Gute-Laune-Barometer wieder kräftig nach oben geschnellt.
Selbst Trainer Jos Luhukay, der eigentlich immer sachlich und hochkonzentriert wirkt, gab sich bei der gestrigen Pressekonferenz betont locker und scherzte im Kreise der Journalisten. Klar, auch der Trainer musste das im Breisgau Erlebte erst mal verarbeiten, er hatte auch eine durchaus nachvollziehbare Erklärung für die dort von seinen Kickern abgelieferte Leistung: „Wir haben es mit Menschen zu tun und nicht mit Computern oder Maschinen“. Und er fügt an: „Ich bin überzeugt, dass die Mannschaft ihre Lehren gezogen hat“. Das ist auch bitter nötig, denn am Samstag steht schon das nächste sogenannte Schlüsselspiel gegen die nur zwei Punkte besser platzierten Gäste aus der Pfalz auf dem Programm.
Eine weitere Niederlage kann sich der Neuling nicht erlauben, schon ein Unentschieden könnte unter Umständen zu wenig sein. Doch der niederländische Fußball-Lehrer gibt sich zuversichtlich und bezieht seinen Optimismus aus den Trainingseindrücken während der Woche. „Es wurde sehr konzentriert, engagiert, aber auch mit Freude und Ernsthaftigkeit gearbeitet“, teilte Luhukay mit.
Allerdings, es gibt auch zwei Augsburger Spieler, bei denen sich die Begeisterung in diesen Tagen in Grenzen hält. Die beiden ehemaligen Lauterer, Jan Moravek und Axel Bellinghausen sitzen gegen ihren ehemaligen Klub nämlich nur auf der Tribüne. Bellinghausen, einst Kapitän am Betzenberg steigt nach seiner Knieoperation Anfang November erst am kommenden Dienstag wieder ins Teamtraining ein, ebenso wie Jan Moravek, der vergangene Woche wegen seiner Oberschenkelprobleme nur individuell trainieren konnte. Der im Winter vom FC Schalke 04 an den FCA ausgeliehene Mittelfeldspieler strotzt zwar nur so vor Ehrgeiz, „doch sein Einsatz käme zu früh“, will Luhukay kein unkalkulierbares Risiko eingehen.
Entwarnung konnte Luhukay bei Nando Rafael geben. Der FCA-Stürmer, der gerade bei der Afrikameisterschaft für sein Heimatland Angola spielt und dort am Donnerstag beim 2:2-Unentschieden gegen den Sudan wegen einer Blessur an der Schulter ausgewechselt werden musste, kann im nächsten Spiel wieder für Angola auflaufen.
Doch für die Augsburger ist das in diesen Tagen nur eine Randnotiz. Denn des Trainers volle Aufmerksamkeit gilt seinem vorhandenen Personal. „Und das besitzt genügend Qualität“, ist sich der Coach sicher. Aber dazu müssen sich die Spieler wieder an ihre Tugenden erinnern, die sie in der Vorrunde auszeichneten und mit denen sie gerade zu Hause oft ihre Anhänger begeisterten. Kampf, Leidenschaft, Engagement. Nur damit kann der FCA im Abstiegskampf bestehen.
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