Zwischen Tracht und Ska-Outfit
Konstantin Eheim ist ein musikalisches Multitalent und ein Mann der Ruhe
Dem Krumbacher Musiklehrer Konstantin Eheim gehen die Ideen nicht aus. Mit der Kreativität hat der Mann mit der eigenwilligen Frisur keine Probleme. „Ich hatte noch nie eine Phase, in der mir nichts eingefallen ist. Ich atme ein und hab’ eine Idee.“ Schwarze Kleidung, dunkle Brille, eine beneidenswerte Ruhe und ein außergewöhnlich gutes Gehör sind seine Markenzeichen. Der Musiklehrer, Bandleader und Dirigent mehrerer Blaskapellen ist ein musikalisches Multitalent.
Allein, nur mit Güte, Gleichmut und Gemütlichkeit hätte es Konstantin Eheim, Jahrgang 71, nicht geschafft, eine Musikschule zu gründen und zu leiten, Dirigent und Ausbilder in gleich mehreren Blaskapellen zu sein, mit Fun & Brass eine furios erfolgreiche Big Band ins Leben zu rufen und ganz nebenher noch, seit nunmehr über 25 Jahren, in der international erfolgreichen Ska-Formation Skaos als Trompeter mitzuwirken.
Wie wird man einem Mann gerecht, der in typisch schwäbischer Tracht beim Blasmusikauftritt den Dirigenten und dann wieder beim Ska-Festival mit Sonnenbrille und schwarzem Jackett die coole Trompetensau gibt? „Eigentlich ist das gar kein Widerspruch“, sagt er dann, „ich mag jede Art von Musik ... – ... wenn sie gut gemacht ist.“
Das Drumherum muss einfach stimmen
Dass er in diesem Punkt ein sturer Kopf sein kann, hat er schon bewiesen. „Für mich muss das Gesamtkonzept stimmen. Wenn ich eine böhmische Blasmusik spiele, gehört da einfach eine Tracht dazu. Spielen wir Filmmusik, passen Anzug und Krawatte besser. Das macht nicht jeder überzeugte Trachtler gerne mit.“ Aber das Drumherum muss stimmen. Da kann der gelernte Trompeter richtig in Fahrt geraten. „Ich mag nicht, wenn es heißt, für die Beleuchtung täten es auch zwei Baustrahler. Wir wollen unserem Publikum einen tollen Abend bereiten. Da gehört eine Lichtanlage einfach dazu.“
Bei der Frage allerdings, ob er mit seinen Musikern genauso streng ist, zupft er wieder verlegen an seinem Bart. Da müsse man die Leute schon selber fragen. Sorgen machen muss er sich trotzdem nicht. „Witzig“, „total entspannt“ und sogar „liebevoll“ kommt seinen vorwiegend jugendlichen Mitstreitern bei Fun & Brass ganz flüssig über die Lippen, wenn sie auf ihren Chef, den „Konsti“, angesprochen werden.
„Als Kind“, erinnert sich Eheim, „hatte ich eine Allergie und durfte im Sommer nicht raus an die Sonne. Da hab’ ich halt Schlagzeug gespielt. Den ganzen Tag.“ Seufzen. „Meine armen Eltern haben sehr gelitten.“ Dass sich das Üben gelohnt hat, zeigte sich, als er mit gerade mal 14 Jahren seinen ersten Auftritt im Krumbacher Stadtgarten hatte. „Damals hat Skaos auch schon gespielt“. „Zwei Jahre später war ich mit dabei.“ Spanien, Frankreich, Italien, Polen und 2005 sogar Japan hat Konstantin Eheim mit den Skaoten auf Tournee bereist. „Gerade in Japan singen sie alle unsere Texte auswendig mit.“
Jungen Musikern eine Perspektive geben
Konstantin Eheim ist Musiker von der Fußsohle bis in die Haarspitzen. Aber: Das Menschliche ist für ihn wichtiger als die Musik. Alle Musikerinnen und Musiker sind quasi enge Freunde von ihm. Kommerzieller Erfolg spielt dabei erst mal nicht die wichtigste Rolle. Seine Motivation: „Ich möchte den jungen talentierten Menschen eine Perspektive bieten und großes künstlerisches Potenzial fordern und fördern.
Die Leitung der verschiedenen Formationen macht ihm viel Freude, denn die Förderung der Jugend ist ihm sehr wichtig. „Ich möchte vor allem junge Menschen für die Musik begeistern, sie mit Spaß und Verantwortung an Projekten beteiligen“, sagt Konstantin Eheim. Wie er bei seinem vielfältigen Engagement noch Zeit für Freunde und Familie findet, bleibt sein Geheimnis. Aber gerade das ist es, was ihm Entspannung bereitet: Wenige, aber wichtige und schöne Stunden im Kreis seiner Familie und Freunden.
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