220.000 Menschen wehren sich gegen die neuen Gema-Gebühren
Feiern bis die Gema kommt: Diskobesitzer haben Angst um ihre Existenz, sollte die Reform umgesetzt werden. 220.000 Menschen haben eine Petition gegen die Pläne unterschrieben.
Gegen die Pläne der Verwertungsgesellschaft Gema gehen viele Menschen auf die Barrikaden. Eine Onlinepetition, die sich gegen die geplante Gebührenerhöhungen für Clubs und Diskotheken ausspricht, haben inzwischen rund 220.000 Menschen unterschrieben.
Petition liefert Rechenbeispiel
Im Anhang der Petition wird die Kostenfalle für Diskobesitzer erklärt: "Bei durchschnittlich zehn Veranstaltungen pro Monat in einer mittelgroßen Diskothek mit zwei Dancefloors von z.B. 410 und 310 qm bei einem Eintrittsgeld von acht Euro erhöhen sich die Gema-Gebühren (inkl. aller Zuschläge) von 21.553 Euro netto/Jahr auf 147.916 Euro netto/Jahr (+686 Prozent)."
Petition läuft noch drei Monate
Die Petition gegen die Reform war im April gestartet worden und läuft noch drei Monate. Die Gema will die Vielzahl der Tarife vereinheitlichen. Die Gesellschaft selbst argumentiert, viele kleine und mittlere Veranstalter würden mit der Neuregelung weniger zahlen, größere würden dagegen stärker belastet.
"200.000 Unterschriften sind sensationell", sagte der Geschäftsführer des Diskothekenverbandes BDT, Stephan Büttner, zu dem Protest im Internet. "Wenn sich die Gema nicht bewegt, gibt es nächstes Jahr ein Diskothekensterben."
600 Clubs haben die Musik abgedreht
Am vergangenen Wochenende hatten rund 600 Clubs und Diskotheken in Deutschland für fünf Minuten die Musik abgedreht. Um fünf vor Mitternacht am Samstag warnten sie mit ihrer Aktion vor möglichen Konsequenzen von Gema-Tariferhöhungen. Die seien für die Unternehmen nicht tragbar, hieß es. Clubs und Diskotheken sollen für ihre Musiknutzung ab 2013 zehn Prozent des Eintritts an die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte zahlen. (daam, dpa)
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