Apple mit Verkaufsrekord bei iPhones
Unter dem neuen Chef Tim Cook setzt sich das imposante Wachstum von Apple fort. Apple ist derzeit so erfolgreich wie noch nie.
Apple feiert einen Verkaufsrekord: 37 Millionen iPhones wurden verkauft. Das Unternehmen steht finanziell mit breiter Brust da und plant bereits den nächsten Coup.
Eine gigantische Nachfrage nach den neuen iPhone-Handys und den iPad-Tabletcomputern hat den Gewinn im Weihnachtsquartal auf unterm Strich 13,1 Milliarden Dollar katapultiert. Das sind umgerechnet 10,1 Milliarden Euro, mehr als doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum. Nicht einmal zu den besten Zeiten unter Steve Jobs hatte Apple einen solchen Lauf.
Zum Vergleich: Microsoft hat im gleichen Zeitraum nur gut die Hälfte verdient. Google kam nicht einmal auf ein Viertel. "Das ist einfach der Wahnsinn", lauteten die ersten Kommentare von Börsianern zu den Apple-Zahlen, die am späten Dienstag herauskamen. Der Konzern übertraf die Erwartungen bei weitem. Nachbörslich schoss die Aktie um 8 Prozent hoch.
Investoren fordern Ausschüttung einer Dividende
Apple hat alleine von seinem iPhone-Handy 37,0 Millionen Stück verkauft und damit die bisherige Rekordmarke von 20,3 Millionen bei weitem überboten. "Wir könnten nicht zufriedener sein", sagte der neue Konzernchef Tim Cook in einer Telefonkonferenz. Viele Kunden hätten gewartet, bis das neue iPhone 4s im Oktober herausgekommen sei, und dann zugeschlagen, erklärte Cook den massiven Anstieg bei den Verkäufen.
Auch bei den iPad-Tabletcomputern sprengte Apple mit 15,4 Millionen verkauften Exemplaren jeden Rahmen. Das sind mehr als doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum. Während beim iPhone mittlerweile die Android-Smartphones eine ernst zu nehmende Konkurrenz sind, sieht Cook das iPad nahezu konkurrenzlos.
Mac-Computer waren mit 5,2 Millionen Verkäufen ebenfalls heiß begehrt, was einem Zuwachs von 26 Prozent entspricht. Besonderer Beliebtheit erfreuten sich die Notebooks. Im Heimatmarkt USA ist Apple mittlerweile der drittgrößte Computerhersteller. Weltweit schafft es Apple nach Zahlen der Marktforschungsfirma Gartner indes noch nicht in die Topliga.
Die Nachfrage nach den iPod-Musikspielern lässt allerdings deutlich nach: um 21 Prozent auf 15,4 Millionen. Viele Menschen nutzen inzwischen lieber ihr Smartphone zum Musikhören.
37 Millionen iPhones verkauft
Es war das erste volle Quartal unter der Führung von Tim Cook. Firmengründer Steve Jobs war am 5. Oktober im Alter von 56 Jahren nach einem langen Krebsleiden gestorben. Wenige Wochen zuvor hatte er das Geschäft endgültig an Cook übergeben, der davor bereits für das Tagesgeschäft verantwortlich war. Jobs' Tod hatte die Fans weltweit erschüttert. Sie kaufen aber offensichtlich fleißig weiter ein.
"Apple ist unglaublich stark unterwegs, und wir haben noch einige erstaunliche Produkte in der Hinterhand", sagte Cook. Details nannte er wie üblich nicht. Fast schon sicher scheint, dass noch im Frühjahr die dritte Version des iPad herauskommt. Die Produktion ist nach Informationen von US-Medien bereits angelaufen.
Immer wieder wird auch über einen Apple-Fernseher spekuliert, nachdem Jobs in seiner Biografie entsprechende Andeutungen gemacht hatte. In dem Bereich hat Apple bislang nur einen kleinen Kasten zu bieten, der Fernsehsendungen oder Spielfilme aus dem Internet lädt und auf den Fernseher bringt, das Apple TV. "In Sachen Umsatz und Verkaufszahlen ist das für uns immer noch ein Hobby", sagte Cook.
Tim Cook: "Wir haben noch erstaunliche Produkte in der Hinterhand"
Doch selbst ohne einen Apple-Fernseher sind die Geschäftszahlen beeindruckend: Der Umsatz wuchs im ersten Geschäftsquartal angesichts der Rekordverkäufe um 73 Prozent auf 46,3 Milliarden Dollar. Amerika ist dabei immer noch der mit Abstand wichtigste Markt, dahinter folgt Europa. Ebenfalls bedeutend ist die Asien-Pazifik-Region mit dem Boomland China.
Apple weiß vor lauter Geld kaum mehr wohin damit. Der Konzern hatte zum 31. Dezember 97,6 Milliarden Dollar auf der hohen Kante liegen - in bar oder in Wertpapieren. Alleine in den drei Monaten von Oktober bis Dezember füllte sich die Kasse um weitere 16,0 Milliarden Dollar. Investoren fordern schon seit langem, dass Apple einen Teil des Geldes als Dividende ausschüttet. "Wir diskutieren aktiv, was am besten mit dem Geld zu tun ist", sagte Finanzchef Peter Oppenheimer. "Wir haben aber noch nichts zu verkünden. (dpa/AZ)
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