Burger King: Geld für Mitarbeiter wird fällig
Die Zukunft des gekündigten Burger-King-Franchisenehmers ist weiter offen. Jetzt werden Löhne und Gehälter für die Mitarbeiter in den geschlossenen Restaurants fällig.
Auch nach dem Gesellschafterwechsel läuft die Zeit für den gekündigten Burger-King-Franchisenehmer Yi-Ko: Demnächst werden die Löhne und Gehälter für die rund 3000 Beschäftigten der 89 geschlossenen Schnellrestaurants fällig. Branchenschätzungen zufolge dürfte es sich um einen einstelligen Millionenbetrag handeln.
Am Vortag war bekanntgeworden, dass sich einer der beiden Gesellschafter des Franchisenehmers aus dem Unternehmen zurückgezogen und seine Anteile an Mitgesellschafter Alexander Kolobov abgegeben hat. Der Alleineigentümer hofft nun auf einen Neuanfang. Burger King hatte allerdings mitgeteilt, dass es vorerst bei der Kündigung bleibt.
Burger King hatte seinem größten deutschen Franchisenehmer Yi-Ko in der vergangenen Woche fristlos gekündigt und ihm die Nutzung von Firmenlogo, Produktnamen, Arbeitskleidung und Außenwerbung gerichtlich verbieten lassen. Yi-Ko habe sich wiederholt nicht an vertraglich vereinbarte Arbeitsbedingungen gehalten, begründete die Fast-Food-Kette ihren Schritt. Sämtliche Filialen des Franchisenehmers mussten deshalb schließen, die Beschäftigten fürchten um ihre Jobs. Im Tagesverlauf wollte auch der Gesamtbetriebsrat der betroffenen Filialen über die Situation beraten. Ergebnisse waren bis zum Nachmittag noch nicht bekannt.
Yi-Ko-Anwälte: Gespräche mit Burger King gesucht
Die Anwaltskanzlei, die den Franchisenehmer in dem Konflikt berät, hatte angekündigt, dass sich Kolobov nun persönlich dafür einsetzen wolle, "die baldige Stabilisierung des Unternehmens und die Wiedereröffnung der Restaurants voranzutreiben". Deshalb würden direkte und intensive Gespräche mit der Fast-Food-Kette gesucht. Kolobov werde auch alle Maßnahmen einleiten, um das Vertrauen der Mitarbeiter und Kunden so schnell wie möglich zurückzugewinnen. Dazu gehörten auch Gespräche mit der Gewerkschaft.
In Augsburg wurden am Samstag und Sonntag die Restaurants in der Gabelsberger Straße und in der Maximilianstraße dichtgemacht. Die Filiale in Landsberg ist seit Montag geschlossen. Die Restaurants in Gersthofen und in Jettingen-Scheppach folgten.
150 Mitarbeiter in der Region betroffen
Rund 150 Mitarbeiter sind in der Region von den Schließungen betroffen. Während Yi-Ko und Burger King Europe sich über Anwaltskanzleien streiten, sieht die Situation für die Mitarbeiter düster aus. „Die Verhandlungen werden sich lange hinziehen, es könnte Monate dauern, bis man sich einig ist, was mit den Läden passieren soll“, so Lubecki. In der Zeit ist Yi-Ko allerdings verpflichtet, seinen Mitarbeitern ihr Gehalt zu bezahlen. „Es ist ja niemand entlassen worden oder arbeitslos, Yi-Ko hat lediglich das Recht verloren, weiterhin Burger King zu repräsentieren“, so Tim Lubecki, Geschäftsführer der Gewerkschaft NGG Schwaben. Angestellte sollten daher vor allem Ruhe bewahren und der Yi-Ko schriftlich ihre Arbeitskraft anbieten. Das sichere auch rechtlich ab, dass weiterhin Gehaltszahlungen fließen müssen. dpa/AZ
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