Ermittlungen gegen Zara: Verdacht auf Zwangsarbeit
Gegen die Textilkette Zara besteht der Verdacht auf Zwangsarbeit. Dem Kleidungsunternehmen wird vorgeworfen, in Brasilien Arbeiter unter unmenschlichen Bedingungen zu beschäftigen.
Gegen die Textilkette Zara wird aufgrund des Verdachts auf Zwangsarbeit ermittelt. Dem Unternehmen wird vorgeworfen, im brasilianischen Bundesstaat São Paulo Arbeitnehmer unter Bedingungen zu beschäftigen, die an Sklaverei grenzten, sagte ein Sprecher. Auch die hygienische Zustände in den Unterkünften seien sehr bedenklich gewesen, so ein Sprecher der Arbeitsaufsicht am Mittwoch.
Die Staatsanwaltschaft habe ihre Ermittlungen im Mai aufgenommen und in der Stadt Americana, 130 Kilometer südlich von São Paulo, 52 Bolivianer entdeckt, die schwarz und unter gesundheitsschädlichen Bedingungen gearbeitet hätten. Dabei seien Kleider der Marke Zara sichergestellt worden.
Zara nehme Dienste eines brasilianischen Subunternehmers in Anspruch, der mit mehreren illegalen Schneiderateliers zusammenarbeite. Laut dem Sprecher hätten die Bolivianer "im Schnitt 14 Stunden am Tag unter entwürdigenden Bedingungen gearbeitet."
In São Paulo seien zwei weitere Schneidereien, die Kleider für Zara herstellten, entdeckt worden. Eine Nichtregierungsorganisation hatte am Mittwoch mitgeteilt, dass Ende Juli 15 Zwangsarbeiter aus diesen Ateliers befreit worden seien.
Inditex, der spanische Mutterkonzern, der dank Zara zum größten Kleiderkonzern der Welt aufstieg, räumte daraufhin Unregelmäßigkeiten ein. Nach Angaben des brasilianische Arbeitsministeriums wurden gegen Zara wegen zahlreicher Unregelmäßigkeiten bereits mehr als 50 Bußgelder verhängt. AFP/AZ
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